Neue "Freunde"

 

In dem Sonnenstaat Florida sind die Offiziellen am wenigsten für einen Kampf mit dem SSD bzw. KGB gerüstet und lassen sich von uns leicht an der Nase herumführen. Die weit verbreitete Meinung, dass es den KGB gar nicht mehr gäbe, öffnet uns sämtliche Türen und schützt uns heute noch vor etwaigen Untersuchungen.

In langer Vorarbeit hatten wir in Bradenton ein unabhängiges Netz von Spionen aufgebaut, was heute noch vortrefflich funktioniert. Die chinesischen Genossen ließen uns ein neues Hauptquartier für die vereinigten Reste von SSD und KGB errichten, was bequem zu erreichen ist, da es direkt an der Grenze zu Hon Kong liegt.

Die Genossen eröffneten nun eine neue Offensive gegen den Erfinder. Er fand schnell neue Freunde - es waren alles unsere Genossen. Als nächste operative Maßnahme sollte der Erfinder eine neue Freundin bekommen.Hauptaufgabe war immer noch Sabotage: der Erfinder sollte auch hier keine einzige seiner Erfindungen vermarkten können. Außerdem wollten die Genossen endlich den Namen desjenigen erfahren, der ihn immer noch finanziell unterstützte, damit ihm seine letzte Geldquelle zerstört werden konnte. Um so leichter konnten wir dann seine Erfindungen übernehmen.

Nachdem man mich beim Zoll in Jacksonville entwaffnet hatte, indem man meinen Mercedes eingezogen hatte, fuhr ich nun anstatt zu Pumpenfirmen mit einem Leihwagen in Richtung Bradenton, meinem neuen Zuhause entgegen. Ich hatte allerdings Schwierigkeiten es zu finden. Ich hatte mich - wie jeder ordentliche Mensch - natürlich auf alles vorbereitet und die entsprechenden Karten besorgt, die waren nur alle in meinem Mercedes und konnten mir jetzt nicht helfen.

Dann sass ich doch endlich in meinem Haus in Village Green, einem Bezirk von Bradenton. Es war zwar völlig leer und ziemlich heruntergekommen, jetzt konnte aber nichts mehr schiefgehen, jetzt war ich in meinem eigenen Haus in Amerika, dem Land... - aber das sagte ich ja schon.

Ein netter Nachbar half mir das Wasser für mein Haus anzustellen und fuhr mit mir auch zum Wasser-Amt, wo man sich anzumelden hatte. (Dieser nette Nachbar hatte absolut nichts mit dem SSD zu tun.) Ich hatte viele Laufereien und wusste natürlich nicht recht wohin zuerst. Herr Drüner hatte mich ja schon mit seinem Assistenten Klaus Bäumner bekannt gemacht, der "alles weiß", wie er sich auszudrücken pflegte. Er kam auch zu mir, um mir zu "helfen", allerdings ohne jeglichen Nutzen für mich, deshalb ließ ich ihn stehen, so wie andere auch. Sie waren aber sehr beharrlich und kamen immer wieder. Sie sagten, wir können "unseren Einstein" doch nicht alleine lassen.

Als ich einen anderen Nachbarn schräg gegenüber meinem Haus ständig vor seiner Garage sitzen sah, hatte ich keinerlei Verdacht; im Gegenteil, ich dachte das ist gut, da wird vor meinem Haus nie etwas passieren.

Eine Nachbarin, Helga Burt, klingelte auch an meiner Tür um mir zu helfen. Sie war deutscher Abstammung, allein stehend und kümmerte sich in nächster Zeit leidenschaftlich um mich.

Zusammen mit ihrer deutschen Freundin Pück machten wir Ausflüge. Sie war die Frau von Horst Grüschow, einem deutschen Geschäftmann, der ständig in der Welt unterwegs war. Er sollte auch in Hong Kong einen Betrieb haben und in China eine Niederlassung oder ähnliches, aber das interessierte mich nicht weiter. Ich fuhr die beiden älteren Damen mit einem Leihwagen durch Florida spazieren. Sie wollten mir offenbar Florida zeigen. Sie hatten auch die Idee, mir die alte Wirkungsstätte eines erfolgreichen Erfinders - Thomas Alfa Edison - zu zeigen.

 

Helga Burt half mir auch bei allem Möglichem, allerdings ohne jeglichen Erfolg.Seltsamerweise waren alle Kontakte, die ich mit ihrer Hilfe machte, wie selbstverständlich ein totaler Misserfolg.

 

Am Strand fand ich auch schnell Freunde. Einer lachte mich ausseiner aufsehenerregenden Sandburg derart freundlich an, dass ich ihn einfach ansprechen mußte.

Niemand kam auf die Idee, dass er das im Auftrage des KGB machte - ich auch nicht. Ich war weit davon entfernt zu glauben, dass das Ganze nur der klebrige Fliegenfänger für mich gewesen war.

Er sprach als Amerikaner fließend und akzentfrei deutsch, was selten vorkommt. Er lebte als "Beach-Boy" in einem Hausboot am Strand und schlug sich so durch. Er hatte kein Auto, kein Telefon und keine Adresse, kannte aber jeden und wusste alles.

Er kümmerte sich sofort um mich. Er ging daran, mir englisch beizubringen. Er war ein Experte. Er zeigte mir die Kneipen und Tanzgaststätten am Strand, wo er mich mit einer Frau bekannt machte.

Am nächsten Tag gingen wir alle zusammen segeln. Sie hatte ein großes Segelboot und es schien, dass sie nur auf mich gewartet hatte, obwohl da ein anderer Mann in ihrer Nähe war. Ich sollte diese Szenerie eigentlich schon kennen, aber ich fühlte mich gebauchklatscht. Das Leben im Paradies Florida schien Wirklichkeit zu werden.

 

Die Berlinerin, Gertraud McGrede, mit der mich Herr Drüner bekannt gemacht hatte, kümmerte sich auch um mich. Auch sie half mir in allem und wollte mich auch verkuppeln.

Auf dem Bild ist die Frau, mit der sie mich zuerst verkuppeln wollte. Wie man schon auf den Bildern an ihrer Körpersprache sieht, fühlte sie sich aber nicht wohl in ihrer Rolle. Es blieb bei einem einzigen kühlen Rendezvous.

 

 

Deshalb machte Gertraud einen zweiten ernsterenVersuch:

Sie lud mich und ein nettes Mädchen namens Cheryl zu einer Flugschau nach Tampa ein. Bei dieser Frau war es schon anders. Sie gefiel mir und sie machte mir auch schöne Augen.

 

 

 

 

Cheryl ließ sich gerne fotografieren; die beiden anderen machten nur gute Mine zum bösen Spiel. (Für sie war der ganze Ausflug ein Dienstauftrag gewesen.) Als ich meine Videokamera herausholte, wurde das John zu viel und er verkroch sich im Auto, obwohl jetzt die Flugschau im vollem Gange war und alle anderen in den Himmel schauten. (Ich hatte früher schon gelernt, dass der SSD allergisch auf Videokameras reagierte.

Cheryl hat offenbar gar nichts mit dem SSD zu tun. Sie hatte so ehrlich strahlende Augen, die ich bei Kommunisten noch nie gesehen habe. Der SSD wollte sie trotzdem zu einem ihrer Werkzeuge machen. Die besten Agenten sind oft diejenigen, die gar nicht wissen, dass sie welche sind, sagten sie. Sie lebte ja mit Gertraud zusammen in einem kirchlichen Wohnkomplex und war unter strikter Kontrolle von Gertraud, die nun langsam immer verdächtiger wurde. Cheryl hätte ich gerne als meine Freundin gehabt; ich hatte aber Angst um sie. Was, wenn sie eines Tages vor die Wahl gestellt werden würde, bewusst gegen mich zu spionieren? Ich erinnerte mich noch zu gut an diejenigen, die es abgelehnt hatten. Sie würden sie nach ihrem "Nein" nicht mehr leben lassen. Ich kannte diese Regel des SSD bereits aus Erfahrung. Deshalb entschloss ich mich schweren Herzens nichts mehr mit ihr zu unternehmen.

Gertraud blieb aber trotzdem an mir dran und forderte später sogar Hilfe an. Ihre Schwester Vera Mitrich kam im Juli/August 1991 von Deutschland und begann gleich bei der Begrüßung mit ihrem Verhör - ganz in der Art wie ich es beim SSD gewöhnt war. Sehr fruchtbar war es allerdings für sie nicht. Man muß die Menschen eben erst dazu einsperren, und dann dauert es manchmal immer noch sehr lange, bis man die gewünschten Informationen aus dem Gefangenen heraus presst. (Ich wendete mich ans FBI, sie kamen auch; ich weiß aber nicht, ob sie in diesem Fall irgendetwas unternommen haben.)

Gertraut's Sohn war oft dabei und wunderte sich sehr über seine Mutter. Eines Tages fragte er sie ganz offen, warum sie immer solch einen Druck auf mich ausübt. Er bekam keine Antwort, seine Mutter war baff.. Er war ein sensibler Junge, der sich Jahre später als Student das Leben nahm. Vielleicht konnte er das nicht verkraften, was seine Eltern taten. Ich kenne das Gefühl aus eigener Erfahrung. Ich bekam einen Schock, als ich - auch erst als Student erkannte, was mein eigener Vater der Menschheit antat. Der SSD kennt das Problem mit "unfolgsamen" Söhnen auch. Deshalb hatte mein Vater auch zwei Leibwächter gehabt, als er mich zu einem "offenen Gespräch" zu sich "eingeladen" hatte, um mich aufzufordern "Kundschafter" zu werden. Er hatte Angst gehabt, dass ich ihn auf der Stelle umbringen würde. Dies habe ich nicht getan, aber eines ist in einem solchen Falle immer klar. Man kann nicht mehr zusammen leben. Man steht von nun an auf zwei verschiedenen Seiten der unsichtbaren Front.

Wenn jemand aufwächst und feststellen muß, dass sein Vater ein Dieb ist - das reicht; wenn er aber einer der nazi-kommunistischen Verschwörer ist, das ist einfach zu viel! Wen - der die Kommunisten aus eigenem erfahrenen Leid kennt - schaudert es nicht schon beim Aussprechen des Wortes "Kommunist". Da ist Mörder und Dieb nichts dagegen. Wer sieht dabei nicht die versteinerten Gesichter der Genossen, die am 1.Mai die Parade abnehmen und schon zu Lebzeiten so aussehen wie ihre späteren in Beton gegossenen Denkmäler.

Warum hatte Sie ausgerechnet mich angerufen, als sich ihr Sohn das Leben genommen hatte? Wusste sie, dass ich der einzige war, der seinen Selbstmord verstehen wird?

Hat sie nicht gewusst, dass man als Kommunist seine Kinder schon vor ihrer Geburt dem Henker so oder so ausgeliefert hat?

Mit Kindern haben Kommunisten - der SSD und KGB gleichermaßen - ein echtes Problem. (Herr Grüschow war so schlau, mich nicht mit den seinen zusammen zu lassen.) Offenbaren sie sich zu früh, verplappern sich die noch kleinen Kinder. Machen sie es zu spät, überlebt irgend jemand den nun zu großen Schock nicht, oder - was noch schlimmer ist - der eigene Sohn schreibt womöglich ein Buch drüber.

Gerüchte besagen, dass sich John und Gertraud vor dem Mauerbau in Berlin kennen gelernt hatten. John McGrede war ein Offizier der amerikanischen Armee in einem Hauptquartier in Westberlin. Er empfing schon vor dem 13. August 1961 die Nachricht aus dem Weißen Haus von Präsident Kennedy, dass keine militärischen Aktionen gegen den kommunistischen Mauerbau unternommen werden. Dies erfuhr auch seine Freundin Gertraud, die es ihren Vorgesetzten berichtete.

Die Kommunisten waren beruhigt und bauten eine Mauer quer durch Berlin, aber das ist - wie gesagt - nur ein Gerücht.

Beim Tennis fand ich auch schnell Freunde. Da waren plötzlich so viele neue Spieler, dass wir eine neue Mannschaft bildeten. Wir gewannen sogar die Vergleichskämpfe in der Umgebung. Ein Reporter kam und machte ein Bild von der ganzen Mannschaft. Entgegen seinem Versprechen wurde es aber nie veröffentlicht. Das wäre dem SSD auch zu peinlich gewesen, denn es waren zu viele seiner Genossen um mich herum.

Eine andere ältere Deutsche kam zu mir, um mir englisch beizubringen, allerdings interessierte sie sich mehr für andere Dinge; bei welcher Bank ich mein Konto hätte etc, da brach ich die Sache wieder ab. Ich versuchte es bei der hiesigen Schule, englisch zu lernen und dem SSD aus dem Wege zu gehen. Dort bekam ich einen Tutor, wieder eine Deutsche, die mir privat Unterricht gab. Alles fing wieder von vorne an. So brach ich das auch ab. Egal in welche Richtung ich ging, bei jedem Schritt traf ich auf den SSD.

Der Einzige, dem ich vertrauen konnte, war mein Computer; also mußte er meine Briefe ins englische übersetzen. Alle Fehler schiebe ich auf meinen Computer - basta, die Beamten machen das ja auch. Dabei blieb es dann - bis heute.

Ein benachbarter Genosse für elektronische Kriegsführung versuchte auch meinen Computer anzuzapfen, aber dagegen kann man etwas tun.

Der Kampf um meinen Mercedes

- Zweite Runde -

Es wurde entschieden, den Mercedes erst einmal im Hafen stehen zu lassen. Später begann die Firma ICI in Orlando mit den Untersuchungen am Mercedes des Erfinders. Zuerst wurde das Zündschloss ausgebaut aber nichts gefunden. Dann wurden alle möglichen Schalter untersucht und wieder nichts gefunden.

Später wurde der Wagen nach Texas, an einen geheimen Ort gefahren und nochmals von Spezialisten untersucht. Nach 4 Monaten intensiver Untersuchungen gab es immer noch nicht den kleinsten Hinweis, was für eine Sicherheitsvorrichtung der Erfinder eingebaut hatte, dass keiner mit seinem Wagen fahren konnte, wenn er es nicht wollte. Die Genossen, die den Wagen untersuchten, behaupteten am Ende, dass an dem Wagen überhaupt nichts Ungewöhnliches dran wäre. Also bekamen sie den Befehl, den Wagen, nachdem er dem Erfinder endlich übergeben worden war, wieder von ihm zu stehlen. Ein Erfolg würde ihre Behauptung bestätigen, außerdem wäre sein Mercedes der Lohn für ihre Bemühungen. Das Original der Zulassung für den Wagen bekam der Erfinder per Post geschickt und wurde von unserem Postboten schon einbehalten...

Alle diese Untersuchungen liefen unter dem Deckmantel einer geforderten Umstellung seines Wagens auf amerikanische Verhältnisse. Der Erfinder wollte die Firma ICI zwar vor Gericht bringen, aber sein Anwalt war unser Mann...

Als ich, wie versprochen, nach 4 Wochen meinen Wagen bei ICI in Orlando abholen wollte, rief ich zur Sicherheit vorher an. Ich hörte, dass mein Wagen immer noch beim Zoll ist und bewacht wird. Ich hatte solange einen Leihwagen, den ich bezahlen mußte. Aber nicht nur das, ich mußte auch noch Gebühren dafür bezahlen, dass Herr Seguel nicht mit seiner Arbeit anfing, nämlich die Gebühren dafür, dass mein Wagen Tag und Nacht in dem Gefangenenlager für Autos bewacht wurde. Als ich mich darüber beschwerte, sagte mir Herr Taylor, dass ich Alternativen habe. Ich kann meinen Wagen zurück schicken oder zerstören lassen - mit den entsprechenden Kosten selbstverständlich.

Monate vergingen, Herr Seguel hielt mich hin. Er war sehr geschickt darin und ich bin als geduldiger Mensch bekannt, der sich auch mal auf die Füße treten läßt, ohne gleich ein Geschrei anzustimmen, aber nach 4 Monaten platze mir der Kragen. Am 2. November 1990 fuhr ich nach Orlando und wollte meinen Mercedes wieder haben, ob er fertig war oder nicht.

Als ich meinen Wagen sah, bekam ich einen Schock. Das erste was mir auffiel war, dass mein Wagen lange benutzt worden war. Viele Dinge waren demoliert. Die Reifen waren nicht nur abgefahren worden, sie waren fast vollständig zerstört etc.

Dieser Sticker, 40 Jahre "DDR" sind genug, war entfernt worden, um auf der Straße nicht aufzufallen.

Ich sah, dass alles, was mir Herr Seguel am Telefon gesagt hatte, offensichtlich gelogen war. Jetzt wollte er dazu noch 3.000,- $ auf die Hand - ohne Rechnung - und das zu den 12.000,- $, die ich schon bezahlt hatte! Ich wollte es schwarz auf weiß, für das Buch, das ich darüber schreiben werde. Ich verlangte eine Rechnung . Er schrieb eine. (siehe Anhang III 1 ) Die Rechnung weist aus, dass er für die Untersuchungen an meinem Lenkrad, an meinem Zündschloss und an meinen Schaltern zusätzliche 3,000 $ verlangte.

Zähneknirschend gab ich ihm einen letzten Scheck,

dann fuhr ich mit meinem Wagen weg.

Nach so langer Zeit der Trennung war ich froh, meinen Mercedes wieder vor meiner Tür zu haben. Er ist immer noch das treueste Stück, das ich habe. Jetzt sah ich ihn mir genauer an und fand ich immer mehr Dinge, die demoliert worden waren. Zudem rief mich Herr Seguel an und verlangte, dass ich meinen Wagen sofort wieder zurück bringen solle, oder er würde ihn sich zurückholen. Ich reagierte nicht auf seine Drohung. In der Morgendämmerung erschien aber tatsächlich jemand, um meinen Mercedes zu stehlen. (Meinen Wagen hatte ich nachts noch vor der Garage, weil ich aus der Garage eine Werkstatt gemacht hatte, und erst Platz machen mußte.) Er hatte offenbar die richtigen Schlüssel, denn es waren keine Beschädigungen am Wagen zu sehen. Er konnte aber offensichtlich den Motor nicht starten...

Als sich ein Nachbar näherte, gab er auf und flüchtete. Die Wagentür ließ er dabei offen stehen.

Dieser Nachbar, der selbst einen Mercedes hat, weckte mich nicht auf, sondern hat nur meine Wagentür wieder geschlossen, weshalb ich erst gar nicht wusste, was passiert war. Später erzählte er mir den Vorfall.

Der SSD wusste nun, dass meine Sicherheitseinrichtung an meinem Wagen immer noch funktionierte, und ich wusste, dass der SSD sie in den ganzen 4 Monaten nicht gefunden hatte. (Gerüchte besagen, dass ein ganz spezieller Offizier des SSD darüber nicht hinwegkommen konnte.)

Ich wunderte mich, dass ich meine Zulassung für meinen Wagen nicht bekam. Sie war auf dem Postwege verloren gegangen.

Ich war weit davon entfernt, zu glauben, dass mein eigener Postbote damit etwas zu tun haben könnte.

Er war immer nett zu mir und hatte immer Zeit, sich lange mit mir zu unterhalten. Ich vertraute ihm voll und ganz.

(Anders als in Deutschland nimmt der Postbote auch die weggehende Post mit. Ich fand das gut, der SSD auch, denn so konnte er auch meine ausgehende Post kontrollieren.)


Nachspiel

Das Maß war voll. Jetzt wollte ich Herrn Seguel vor ein Gericht bringen und fragte um Rat. Zuerst könne ich den letzten Scheck sperren lassen. Das tat meine Bank zuvorkommend. Dann fand ich aber keinen Anwalt, der meine Sache übernehmen wollte. Nach einem zweiten Anruf bekam ich immer eine Absage. (Ich wusste damals noch nicht, dass der SSD auch in den USA meine Telefonleitung ständig abhörte.) Es blieb nur ein Anwalt übrig, der mir von Pück empfohlen worden war, ein Deutscher namens Peter Jaensch. Er sollte Herrn Seguel vor Gericht bringen. Herr Seguel aber war schneller. Er war schon bei der Staatsanwaltschaft gewesen, die gegen mich vorgehen sollte, weil ich seinen letzten Scheck gestoppt hatte. Sie taten es sofort. In den Augen der Justiz war ich der Bösewicht. Den Prozeß sollte ich aber gewinnen, dachte ich. Meinen Wagen konnte jeder begutachten. Die Schäden waren immer noch zu sehen, die überhöhten Rechnungen auch. Auch mein altes Zündschloss hatte ich als Beweismittel gerettet. Er behauptete, dass es kaputt sei. Es ist heute noch voll funktionstüchtig.

Der empfohlene deutsche Anwalt Peter Jaensch fing mit der Sache auch an, machte aber keinen Hehl daraus, dass er nicht auf meiner Seite war. Da nun keine Zeit mehr war, blieb mir nichts weiter übrig, als alles zu bezahlen. Damit war die Operation Mercedes endlich im Jahre 1991 beendet, so glaubte ich wenigstens..

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