Die Ermittlungen
Vierter Akt
Verhandlung - Verurteilung - Vertreibung
Es war natürlich nie geplant, den Erfinder am Ende dieser "Ermittlungen" vor Gericht zu stellen. Das Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der geheimdienstlichen Agententätigkeit des Erfinders brauchten wir nur dazu, um alle seine Verbindungen zu zerschlagen, ihn samt seiner Erfindungen zu diskreditieren und ihn finanziell zu ruinieren, d.h., ihn sturmreif für die Dinge zu machen, die danach kommen sollten. Dies alles geschah auf direkten Befehl von Hauptmann Wagner, der die gesamten "Ermittlungen" des BLKA und der Polizei gegen den Erfinder leitete - fast genau so, wie er das in der ehemaligen DDR getan hätte. Allerdings waren einige Genossen am Ende etwas zu übereifrig gewesen. Die Staatsanwaltschaft, die keine Ahnung hatte, was für ein Stück ihnen hier aufgeführt wurde, schoß am Ende übers Ziel hinaus, und stellte den Erfinder im Herbst 1983 doch noch vors Gericht, allerdings war die Bezeichnung des Verfahrens zuvor noch mehrmals geändert worden.
Was mit dem Erfinder am Ende geschehen würde war den führenden Genossen egal. Selbst wenn man den Erfinder ungerechtfertigt ins Gefängnis steckte, würde uns das nur insofern berühren, als daß wir damit vielleicht doch noch eine Möglichkeit bekämen, ihn dazu zu zwingen, seine "Fliegende Untertasse" zu offenbaren. Daß das Gericht aber unsere Genossen Alain Witzl und Gudrun Adams als Zeugen vorladen wollte, ging nun wirklich nicht. Der Erfinder wollte sie - das war nicht schwer zu erraten - direkt vor dem Gericht als Agenten des SSD entlarven. Eine öffentliche Konfrontation mit dem Erfinder war nicht im Sinne der führenden genossen des SSD.
Zu allem Unglück bekam er die offiziellen Ermittlungsakten durch einen uneingeweihten Richter in die Hände, weil er sich ja nun vor Gericht zu verteidigen hatte.
So erfuhr er die Namen unserer Agenten in hohen und höchsten Positionen, denn er war der Einzige, der das Geschriebene in den Akten richtig deuten konnte. Er wußte nun viel zu viel. Die ganze Sache konnte auffliegen.
Zu allem Unglück ging er zu Zeitungen, die langsam anfingen, seine Geschichte aufzugreifen. Auch versuchte er die Ermittlungen nun in andere Bahnen zu lenken.
Es mußte wieder gehandelt werden.
Die Staatsanwaltschaft in München stellte am 6.10.1982 fest (Anhang 49-51):
"Die umfangreichen Ermittlungen haben keinerlei konkrete Verdachtsmomente erbracht."
(Nach dem Gesetz hätten diese natürlich vor der Eröffnung eines Ermittlungsverfahrens da sein müssen.)
"Die Hinweise des Norbert Weber erklären sich zwanglos:
Der Beschuldigte befaßt sich intensiv mit Erfindungen auf dem Pumpenbau und hat eine dafür benötigte Werkstatt im Keller eingerichtet.
Daß er seine Jalousien ständig geschlossen halten soll, widerspricht einerseits der Beobachtung, daß sie "überstürzt" geschlossen werden, wenn sich Weber dem Hause nähert, andererseits ist ein derartiges Verhalten bei der nicht auszuschließenden Neugier des Zeugen Weber naheliegend." (Ist hier etwa gesunder Menschenverstand im Spiele?)
"Schließlich hat sich der Zeuge Weber von seinem früher gegebenen Hinweis mittlerweile distanziert und erklärt nun, er habe seinerzeit eher an terroristische Aktivitäten des Beschuldigten gedacht." (Das entzieht der Rechtmäßigkeit des Verfahrens wegen angeblicher Spionage nun den letzten Boden. Jetzt weiß keiner mehr, warum es überhaupt durchgeführt worden war.)
Diese Feststellungen hätten, wie schon gesagt, meineserachtens spätestens nach zwei Wochen gemacht werden können - nicht nach zwei Jahren "umfangreicher Ermittlungen." Das hätte den Verschwörern nicht so viel Zeit gegeben, alles zu zerstören, was es zu zerstören gab. Die Frage, warum das Ermittlungsverfahren wegen angeblicher Spionage überhaupt durchgeführt worden war, ist bis heute offiziell nicht geklärt. Die Staatsanwaltschaft hat keine Antworten.
Unabhängig vom Ausgang der ganzen Sache kam ich auf die "Schwarze Liste", die es offiziell gar nicht gibt, was in meinem Falle aber schlimmer als eine Verurteilung war, weshalb es ein wichtiges Ziel der Ermittlungen war. Jeder größere Betrieb stellt danach Leute ein - oder eben nicht, beantwortet danach Briefe - oder eben nicht. So bin ich auch 20 Jahre danach immer noch arbeitslos, und meine Vorschläge von Erfindungen gelangen nicht einmal mehr zu den Technikern eines Betriebes. Irgendeine Sekretärin legt Briefe mit meinem Namen gleich im Giftkorb ab. Dies ist ein inzwischen eingeschliffenes Verfahren, dass sich über die gesamte Welt ausgebreitet hat. Niemand sieht sich meine Erfindungen überhaupt mehr an. Meine neuesten Erfindungen, die ich inzwischen gebaut habe, hat überhaupt noch niemand gesehen. Das Fernsehen zeigt sie auch nicht. Wenn ich Betriebe überraschend besuchen will, rennen meine Gesprächspartner aus der Hintertür weg. Universitäten ist es verboten, sich überhaupt mit meinen Ideen zu befassen. Wir befinden uns wieder im Mittelalter der Hexenverfolgungen. Wenn derartige Ergebnisse ein böser Nachbar herbeiführen kann, hat dies nichts mit Ermittlungen zu tun.
"Niemand kann in Frieden leben, wenn der böse Nachbar es nicht erlaubt."
Ich weiß, dass es kaum zu glauben ist, aber dies sind alles Folgen der Ermittlungen über meine mysteriösen Jalousien, die offenbar nicht im Sinne meiner neugierigen Nachbarn bedient worden waren.
Erst als das Werk vollbracht war, es also nichts mehr zu zerstören gab, wurde das Ermittlungsverfahren wegen angeblicher Spionage eingestellt.
Ein kurzes Schreiben vom 6.10.1982 war alles, was man dem verfolgten Erfinder an Informationen zugestand, nachdem sein Leben und seine Erfindungen zerstört worden waren. Irgendeinen Grund hatte man mir nicht gegeben, wahrscheinlich gab es keinen - es hatte ja auch keinen Grund für die Einleitung des Ermittlungsverfahrens gegeben - warum sollte es dann einen zu seiner Einstellung geben? (In Wahrheit war es ja auch nur wieder eine Richtungsänderung gewesen.)
Jetzt wäre es eine gute Gelegenheit für die Staatsanwaltschaft gewesen, gegen die Denunzianten und Verschwörer vorzugehen. Schüchterne Ansätze dazu gab es ja. Der Mitteiler wurde endlich gefunden und es wurde festgestellt, daß er mich wegen Terrorismus angezeigt hatte. Dies mußte eine große Überraschung für die Staatsanwaltschaft sein, denn nun gab es überhaupt niemand mehr, der erklären konnte, warum gegen mich das Ermittlungsverfahren wegen angeblicher Spionage durchgeführt worden war. Nun hätte die Staatsanwaltschaft vielleicht gegen sich selber vorgehen müssen - ich kenne mich da nicht aus. Es gab offiziell überhaupt niemanden, der es in Gang gesetzt hatte. Wenn dies keine Merkmale einer Verschwörung sind, dann gibt es so etwas überhaupt nicht.
Mit der klaren Tatsache, daß mich der Mitteiler wegen Terrorismus angezeigt hatte, daß aber ein Ermittlungsverfahren wegen angeblicher Spionage durchgeführt worden war, weiß die Staatsanwaltschaft offenbar überhaupt nichts anzufangen - versucht es nur zu verschleiern. (Der Mitteiler hat nicht seine Meinung über die damalige Anzeige geändert, sondern sagte, daß er mich wegen Terrorismus angezeigt hatte.)
Wie soll man die ganze Sache nun zusammenfassen?
Es geschah eines nachts auf einem bayerischen Bauernhof mit Reihenhäusern.
Ein Nachbar ging bei einem anderen Fenstern, weil dieser gerade Frauenbesuch hatte.
Die erschrockenen Frauen ließen daraufhin die Jalousien herunter. (Dazu sind sie nämlich da.) Der erboste Nachbar (der, der Fenstern ging) zeigte daraufhin seinen Nachbarn, der bei dem ganzen Vorfall gar nicht anwesend war, wegen terroristischer Aktivitäten an - und bestand darauf, dass sein Name seinem Nachbarn gegenüber nie genannt werde.
Daraus entstand nun ein namenloses Ermittlungsverfahren gegen einen der beiden Nachbarn, das aus bis heute unbekannten Gründen nicht wegen terroristischer Umtriebe - so wie es den auf diesem Bauernhof herrschenden Umständen entsprochen hätte - sondern wegen Spionageverdachts durchgeführt wurde, allerdings nicht gegen den Nachbarn, der offensichtlich an dem anderen Nachbarn spionierte und ihn denunzierte, sondern gegen den, der absolut nichts getan hatte - ja nicht einmal die Jalousien runtergelassen hatte. (Habe ich etwas vergessen - Herr Staatsanwalt?)
Es muß nicht betont werden, dass der eine Nachbar ein eingefleischter Bayer war - und der andere nur ein "zugeraster Preuße". (Welcher wer war, dürfte beim Ausgang dieser Geschichte klar sein.)
Dies konnte nur in Bayern mit einem Preußen geschehen, wo in einer Kirche eine ganz ähnliche Geschichte beschrieben ist. Diese stammt zwar aus dem Mittelalter - ist aber offenbar immer noch aktuell.
Jeder normale Mensch glaubt nun, dass nach einem derart mysteriösen Ermittlungsverfahren (Bayerischer Schmarren), die Sache nun vergessen und begraben sei.
Mit der formalen Einstellung dieses Verfahrens war die Verschwörung noch lange nicht zu Ende. An der ganzen Sache wurde nur mal wieder das Etikett gewechselt. Dafür war ja Genosse Mühlbauer vom BLKA extra persönlich nach Andernach gefahren, um neue Munition zu holen. Nach Terrorismus und Spionage, mit denen die Akteure jongliert hatten, wie man sonst nur mit Bällen und Tellern im Zirkus jongliert, war jetzt also eine Entführung dran. Nun - da niemand entführt worden war, sprach man nur von versuchter Entführung, oder Androhung einer etc, oder - ein Staatsanwalt konnte es viel besser als ich - von "räuberischer Erpressung". Na - das klingt doch wenigstens nach etwas!
Der SSD war ja von anfang an dreigleisig gefahren und hatte auch dies vorbereitet gehabt. (Siehe Verfassungsschutz (Anhang 32), der beobachtet hatte, daß man "Kinder rangeschafft" hatte.) Jetzt war dies zwar nur noch kalter Kaffe, den der KHK Mühlbauer aber wieder auf wärmte. Er hatte ja nichts besseres und in der Not frißt der Teufel Fliegen und ein KHK holt sich Beweismaterial von Zeugen, die sich nervenärztlich behandeln lassen mußten, also nicht mehr ganz zurechnungsfähig waren - aber davon sagte er nichts. Dies war mal wieder eines seiner privaten Staatsgeheimnisse.
Auch die folgenden Dinge sind schwer zu beschreiben und zu begreifen, da sie fernab jeglichen gesunden Menschenverstandes liegen. Es fällt ja auch schwer, einen Sinn in diesen ganzen Ermittlungen zu sehen, weil die Dinge, um die es wirklich ging, immer nur am Rande dieser "Ermittlungsverfahren" geschahen.
Jeder normale Mensch würde nun erwarten, daß - wenn die Staatsanwaltschaft weiter ermittelte - sie nun gegen die Denunzianten vorgehen würde, wobei sie spielend leicht auf wirkliche Agenten gestoßen wäre. So konnten sie in den Akten lesen, daß ich eine Erfindung gemacht hatte, die das Militärische Gleichgewicht zwischen Ost und West belasten konnte, daß das Ehepaar Bures bei der Knorr-Bremse GmbH bereits als Agenten erkannt waren, daß sich der Begleiter von Gudrun Adams , Alain Witzl, nach dem mißglückten Attentat in den Osten abgesetzt hatte etc.
Es wimmelt von Hinweisen, die sogar in die richtige Richtung führten. Warum sahen sie sie nicht?
Es ist eines der ungeklärten Phänomene des zwanzigsten Jahrhunderts, warum die Staatsanwaltschaft diese alle ignorierte und nur nach den neuen Brocken schnappte, die ihnen der KHK Mühlbauer wieder zuwarf. (Hatte er sich nicht schon zur Genüge verdächtig gemacht? War er ein unantastbarer Gott für sie?) Sie machten jedenfalls genauso weiter, wie sie aufgehört hatten.
Während sie die Auffälligsten Dinge also übersahen, fand ein aufmerksamer Staatsanwalt ganz nebenbei heraus, daß auf meiner Lohnsteuerkarte "verheiratet" drauf stand. Dies hatte zwar keinerlei Wirkung, weil ich ständig arbeitslos war und gar kein Gehalt bezog, was hätte falsch besteuert werden können, war aber für die Staatsanwaltschaft ein Grund für eine offizielle Ermittlung. Am Ende dessen erfuhren sie von der Gemeinde Olching, daß ich meine Zwangsscheidung am Ende meiner politischen Haft nicht verschwiegen hatte, ich aber von den Behörden in Berlin weiterhin als "verheiratet" geführt wurde. (Ich hatte mich dieser Auffassung gerne angeschlossen, da ich dieses kommunistische Terrorurteil nicht anerkannte.)
So hatte ich es der Gemeine erklärt gehabt, und dies bestätigte sie überraschenderweise sogar, während bei dem ersten Gespräch zwischen Polizei und Gemeinde herausgekommen war, daß ich "direkt aus Ost-Berlin zugezogen sei" - nun ein Stückchen Wahrheit? Wurden sie im Laufe der Jahre einfach müde zu lügen, oder fehlte jetzt einfach die "führende Hand" des SSD im Hintergrund?
Mir ging es dabei nicht um die Steuerklasse (als Arbeitsloser sowieso nicht), ich wollte nur ausdrücken, daß ich nicht rechtskräftig geschieden bin. Die Behörden sollten selbst entscheiden, ob sie das Terrorurteil der Kommunisten zementieren wollten oder nicht. (Auf diese Entscheidung warte ich allerdings heute noch.)
Ich glaubte damals, daß die Beamten wegen dieses Dilemmas für alle Ehepaare, die durch die Existenz der Mauer getrennt leben mußten, einen neuen Begriff geschaffen hätten: "getrennt lebend", weshalb ich dies in einem Fragebogen ankreuzte. Ich hatte mich damals gewundert, wie treffend die Beamten die Sache formuliert hatten. Die Staatsanwaltschaft witterte aber überall nur Lug und Betrug.
Am Ende der Ermittlungen mußte sich die Staatsanwaltschaft wieder davon überzeugen, daß der Beschuldigte immer die Wahrheit gesagt hatte. Damit waren alle scheinbaren Wiedersprüche eigentlich aufgeklärt und die Staatsanwaltschaft könnte die Akte nun endlich schließen - mitnichten. Man darf diese Dinge offenbar nicht mit gesundem Menschenverstand messen, der Staatsanwaltschaft ging es offenbar um höhere Dinge. Sie hatten sich offenbar an mir festgebissen und wollten nicht aufgeben, bevor sie irgendetwas gefunden hatten. Niemand hat eine völlig reine Weste. Trotz der immensen Ermittlungen über mehrere Jahre konnten sie mir nicht das Geringste nachweisen - ja nicht einmal ein paar Punkte in der Kartei für Verkehrssünder in Flensburg. Das frustrierte die Staatsanwaltschaft offenbar sehr, sodaß sie nun gierig begannen, eine neue Spur zu verfolgen, die ihnen der gleiche Mann vorlegte, der sie schon jahrelang an der Nase herumgeführt hatte, aber das spielte jetzt keine Rolle mehr. Wenn die Räder einmal rollen, dann rollen sie. Sie stürzten sich auf das Vernehmungsprotokoll von Gudrun Adams (- besser gesagt vom Genossen Mühlbauer, denn er schrieb es und Genossin Adams hatte es zu unterschreiben) und waren damit wieder auf der alten Spur - auf der Spur, die ihnen der SSD gelegt hatte.
Da sich der Freund bzw. Führungsoffizier der Genossin Adams schon in den Osten abgesetzt hatte, war sie etwas überrascht, daß da jemand vom BLKA extra zu ihr nach Andernach kam, um sie zu vernehmen. Sie war nicht ausdrücklich darauf vorbereitet worden. So ließ sie sich einfach von ihrem Vernehmer und Genossen leiten, der ja sowieso besser wußte, worum es hier ging. Sie konnte sich hinterher nicht mehr erinnern, was sie da unterschrieben hatte.
So setzte der SSD bzw. das BLKA die Staatsanwaltschaft, die nun schon über zwei Jahre skandalöse und ungesetzliche Ermittlungen dirigiert hatte, auf ganz neue "heiße Spuren":
Die erste war, daß ich eine Steuerhinterziehung begangen haben sollte, was nun eine genaue Untersuchung beim Finanzamt nach sich zog. Dieses Ermittlungsverfahren hatte die Nummer 11Js 29942/82.
Genossin Adams behauptete nun - in der vom Genossen Mühlbauer verfaßten Vernehmung - ich hätte sie vor dem Finanzamt als "Hausangestelltin" angegeben. Das Finanzamt konnte aber nichts derartiges finden.
Am Ende dieses Ermittlungsverfahrens stand nun für jeden - eigentlich auch für den bockigsten Staatsanwalt - fest, daß Gudrun Adams eine Lügnerin ist und mich aus irgendeinem Grunde denunzieren wollte.
Jetzt sollte eigentlich jedem langsam dämmern, sofern er auch nur etwas gesunden Menschenverstand hatte, daß hier etwas grundsätzlich nicht stimmte, dass sie seit Jahren auf dem Holzweg waren.
Der Leser wird wieder denken, dass nach dieser letzten Schlappe die Staatsanwaltschaft endlich aufgeben würde. Diese aber dachte anders - was weiß keiner - und setzte der ganzen Sache nun die Krone auf:
Nachdem die Staatsanwaltschaft die Vorwürfe wegen angeblicher terroristischer Umtriebe und wegen angeblicher Spionage, wegen angeblicher Steuerhinterziehung, angeblicher Falschbeurkundung und angeblichen Betrugs wieder fallen lassen mußte, ermittelte sie jetzt wegen "des Verdachts eines Verbrechens der versuchten räuberischen Erpressung."
(Dies ist in Anhang 165 zu finden, sonst glaubt mir das keiner.)
Nach diesen aufeinanderfolgenden Schlappen wurde der Staatsanwalt Steigenberger nicht vorsichtiger - nein - er verstieg sich in die nächste Anschuldigung der Genossin Adams, in der sie nun behauptet (wieder geschrieben vom Genossen Mühlbauer), daß ich ihren Sohn entführen wollte, um 500,-DM von ihr zu erpressen! Na, das war doch endlich mal etwas Konkretes! Damit konnten sie mich nach Jahren schwerer Arbeit endlich vor Gericht bringen. Mit dieser Aussage der nun schon beglaubigten Lügnerin Gudrun Adams/Dötsch, Genossin des SSD und Patientin der Andacher Nervenklinik eröffnete er das nächste Verfahren gegen mich wegen "Entführung" - nein das ging nicht, es war ja niemand entführt worden - wegen Androhung einer Entführung, also wegen "räuberischer Erpressung."
Aus dem Terroristen, aus dem ein Spion geworden war, wurde also doch kein richtiger Kidnapper, sondern nur ein "räuberischer Erpresser".
Dieses Ergebnis jahrelanger Bemühungen von Polizisten, Ermittlern und Staatsanwälten aller Schattierungen konnte sich nun endlich "sehen lassen", denn es wurde mir kühl in Form eines Strafbefehls im April 1983 überreicht (gez. Richter Hübler am Amtsgericht Fürstenfeldbruck, Anhang-166). Gefordert wurden von mir 40 Tagessätze zu je 50,-DM oder 40 Tage Haft angedroht. (Dass ich dabei das Geheimnis meiner "Fliegenden Untertasse" preisgeben sollte, wurde nicht gesagt.)
Dieses Verfahren hatte die Nummer 6 Cs 11 Js 29942/82.
Die Gemeinheit, daß ich in der sogenannten "DDR", die nie anerkannt worden war, geboren sei, wurde dabei gerne weiter verbreitet, was mich mehr aufregte als der ganze Strafbefehl.
Jetzt wußte ich also endlich, woran ich war, worauf ich mich vorzubereiten hatte, allerdings hatte ich keinerlei Akteneinsicht - sonst wäre alles auch viel zu einfach gewesen.
Sie wollten mich ja auch vielleicht gar nicht vor Gericht stellen. Sie versuchten, das gewünschte Ergebnis vorwegzunehmen, sandten mir einen Strafbefehl, den ich nur anzuerkennen hatte, indem ich ihn bezahlte. Dann würde ich auch ohne Verhandlung als Erpresser in die Geschichte eingehen und alle wären zufrieden - der SSD mit eingeschlossen.
"Mit mir nicht Genossen!" - vielen mir die Worte meiner Mutter wieder ein. Im gleichen Moment wurde ich genauso stur, wie meine Mutter gewesen war. Ich wollte eine Gerichtsverhandlung! Jetzt sah ich eine einmalige Chance, eine Agentin des SSD im Gerichtssaal entlarven und die ganze Verschwörung aufzudecken zu können. Außerdem mußten sie mir die Akten geben, wenn sie mich vor Gericht stellten, was ein Unterschied zur "DDR"-Praxis war. Bisher hatte ich von den ganzen "Ermittlungen" ja nur mitbekommen, was die Spatzen in Bayern vom Dach pfiffen.
Was sich da anbahnte war nicht im Sinne des SSD, deshalb versuchte Genosse Schulenburg und andere mir die Sache auszureden - sie hätten mir sogar das Geld für den Strafbefehl gegeben. Es war 1983 und ich traute meinen "Freunden" immer weniger, außerdem wollte ich es jetzt wissen. Ich hatte ja nichts mehr zu verlieren. Die normalen Bürgerrechte waren mir bereits alle genommen, ich bekam nie wieder eine Arbeit - war praktisch aus der Gesellschaft ausgestoßen.
Der SSD wußte bereits aus "DDR-Zeiten", daß ich für die Wahrheit sogar ins Gefängnis ging, was mich ja so gefährlich machte und immer noch macht, weshalb sie sich etwas anderes einfallen lassen mußten - und dann auch taten.
Ich bestand also auf einer Verhandlung, obwohl ich mir einen Anwalt kaum leisten konnte, aber der Strafbefehl kostete auch Geld. Es war eine einmalige Gelegenheit, Genossen des SSD in einem Gerichtsaal zu sehen, zwar nur als Zeugen, aber ich zweifelte schon daran, das das je passieren wird. Es gehört einfach nicht zu dem Repertoire eines Agenten des SSD, in Gerichtssälen aufzutreten.
Gudrun hatte mich nicht angezeigt, sie nahm in späteren Vernehmungen mit anderen Vernehmern in Berlin (ließen die Berliner den KHK Mühlbauer vom BLKA München nicht rein?) ihre frühere Behauptung sogar wieder zurück, allerdings nur in einem Rahmen, in dem sie "nicht die Glaubwürdigkeit vor der Polizei verlor", wie sie sich selbst ausdrückte. (Sie hatte inzwischen genaue Anweisungen erhalten.)
Sie sagte in späteren Vernehmungen, daß sie "überängstlich" wäre, die Situation vielleicht doch nicht richtig eingeschätzt hätte - die angebliche Drohung also gar keine war.
Sie sagte natürlich nicht, ob und warum sie in der Landesnervenklinik in Behandlung war und niemand fragte sie danach. (Ich hätte sie natürlich vor dem Gericht als erstes danach gefragt, aber das wußte sie auch.)
Es war eine zu dünne Suppe für eine Verhandlung, aber für die Staatsanwaltschaft war sie das "beste Pferd" im Stall im Kampf gegen den Erfinder, also gallopierte sie vorwärts. Ich wußte, dass sie sich mit einer Verhandlung eine Hürde aufgebaut hatten, die sie in keinem Falle nehmen konnten, es sei denn, sie würden mir während der gesamten Verhandlung den Mund verbieten, wie es bei meinen Verhandlungen in der "DDR" üblich gewesen war.
Ich fragte mich - Sie vielleicht auch - warum die Staatsanwaltschaft dem kleinsten Hinweis nachging, wenn er gegen mich gerichtet war, andererseits aber nichts taten, wenn es umgekehrt war? Dies bleibt sicherlich eine der offenen Fragen des zwanzigsten Jahrhunderts. Hier läßt sie Raum für Spekulationen, die in den nächsten Jahren sprießen werden.
Vielleicht haben sie es einfach deshalb getan, weil es alle so machten - alle auf einen!
Wenn jemand an den Ort einer Schießerei eintrifft und selbst ein großes Kaliber hat, wie die Staatsanwaltschaft, und sieht, daß alle auf einen einzelnen Mann schießen, dann ist es eine natürliche Reaktion den Lauf in die gleiche Richtung zu halten und abzudrücken, ohne zu fragen, worum es eigentlich geht.
Die Staatsanwaltschaft hatte einfach abgedrückt, wobei sie ihr Gerät gleich auf Dauerfeuer gestellt hatte. Ist das der Grund für die Kette von Ermittlungsverfahren?
(Aber dies ist nur meine Erklärung der vielen Ermittlungsverfahren gegen mich, und ich kann mich irren. Ich würde gerne auch die Meinung der Staatsanwaltschaft veröffentlichen, aber die gibt es bisher nicht.)
In den USA hatte der SSD übrigens genau den gleichen Trick probiert: Jemand, der mich kaum kannte, zeigte mich in einem Ort (in Date City) wegen - das war auch offen gelassen - an, wo mich niemand kannte und niemand etwas über mich wußte...
Die Sache platzte aber am selbigen Tage, denn ein Vorgesetzter des Polizisten, der diese eigenartige Anzeige aufgenommen hatte, bei dem keiner wußte, worum es eigentlich ging, rief mich einfach an, um meine Seite der Story zu hören. Damit war an einem einzigen Tage das zu Ende, was in Bayern Jahre gedauert hatte und immer noch nicht zu Ende ist.
(Was wäre, wenn mich Herr Hölzl einfach angerufen hätte, nachdem er die eigenartige Anzeige eines Polizisten Erhard auf den Tisch bekommen hatte?)
(Natürlich gibt es hier in Florida auch Polizisten, die für den SSD/KGB arbeiten, besonders wenn sie deutsch sprechen, die sind nur nicht so breit gestreut, wie Fußballer in Bayern. Es gibt hier keine Polizeistation, die geschlossen für den SSD arbeitet.)
Also zurück nach Bayern. Die heruntergelassenen Jalousien hatten einigen die Sinne verdunkelt und taten nun ihre Wirkung.
Die Verhandlung wurde auf den 25.11.1983 festgesetzt, nur die Akten wollte man aus einem nicht genannten - aber gutem Grunde nicht herausgeben. Am 11.11.1983 schickte mein Anwalt ein erneutes Schreiben an das Amtsgericht Fürstenfeldbruck mit der Bitte um Akteneinsicht.
Alles was bisher geschah, war hinter meinem Rücken gemacht worden und wenige Tage vor dem Gerichtstermin hatte mein Anwalt noch keine Akte gesehen! Das war kein Wunder, denn der SSD ist immer nur dann stark, wenn er im Trüben fischen kann. Er fürchtet die Öffentlichkeit wie der Teufel das Weihwasser. Die Frage war jetzt nur, wie weit die Macht des SSD in Bayern reichte. Würden sich die Richter nach Polizei, BLKA und Staatsanwaltschaft auch zu Handlangern des SSD machen lassen?
Dies geschah nicht, allerdings bekam mein Anwalt die Akten so spät, daß er sich gar nicht mehr auf den Prozeß vorbereiten konnte, was aber auch gar nicht mehr nötig war.
Die dem SSD angehörenden Beamten wußten ja, dass es ein Prozeß nie geben wird - ganz einfach, weil es der SSD nicht erlaubte. Innerhalb von Ermittlungsverfahren konnten sie ihre Ziele verfolgen, aber nicht in einem Gerichtssaal, wo die Öffentlichkeit Zugang hatte.
Ich sollte natürlich niemals all die Namen in den Akten erfahren. Der Grund war ganz einfach: Es waren alles Namen von Agenten des SSD und ich war der Einzige, der sie überführen konnte. Ich war der Einzige, der erkennen konnte, daß praktisch die gesamten "Untersuchungen" unter Genossen geführt worden waren, d.h., ein Genosse des SSD im BLKA vernahm einen anderen Genossen, und zusammen konstruierten sie einen Fall, bei dem sie aus einem vom SSD verfolgten Erfinder einen Agenten des SSD machten. Ihre Vorgehensweise, also wie sie die Welt auf den Kopf stellten, entsprach dabei genau den Lehren des Marxismus-Leninismus. (Ich weiß das, denn die Kommunisten hatten mich ja gezwungen, ihn zu studieren.)
Die Akten, die für eine Anklage gegen mich gedacht waren, konnten sich nun in Sprengstoff gegen den SSD verwandeln. Deshalb tat er alles, um deren Übergabe zu verhindern. Hier kam es aber nun zum ersten Unterschied zwischen der ehemaligen "DDR" und der BRD: In der ehemaligen "DDR" wurde ich jedesmal verurteilt, ohne je Akten oder einen Anwalt überhaupt gesehen zu haben. Alle Verurteilungen nebst meiner Zwangsscheidung waren geheim gemacht worden. Hier aber mußte mir das Gericht letztlich die Akten aushändigen, auch wenn es gemeinerweise zu spät geschah und einige Blätter fehlten, die offenbar zu heiß waren.
Der SSD hatte nun nicht mehr alle Fäden seines Marionettentheaters in der Hand. Er hatte jetzt auf einer Seite eine aufgebrachte Staatsanwaltschaft, die endlich nach jahrelangem zähem Ringen nach Gerechtigkeit etwas Handfestes gegen den Beschuldigten vorbringen wollte - ihn endlich verurteilt sehen wollte, weswegen war ihnen schon völlig egal. Auf der anderen Seite hatten sie einen wütenden Erfinder, der ebenfalls auf eine Gerichtsverhandlung drängte, weil es führ ihn die einzige Chance war, an die geheimgehaltenen Akten der Verschwörung gegen ihn heranzukommen. Der SSD war das erste Mal in der Klemme. Die Staatsanwaltschaft kam ihm etwas entgegen und setzte die Strafe herab und die Sache hieß jetzt nur noch "versuchte Nötigung". So konnten meine "Freunde," die natürlich alle für den SSD arbeiteten, wieder auf mich einwirken, daß ich doch die verhältnismäßig geringe Strafe bezahlen sollte, anstatt auf einer Gerichtsverhandlung zu bestehen. Der SSD hätte in diesem Falle gerne meine Strafe bezahlt, wenn ich das Geld nur genommen hätte.
Wenn es sein mußte, konnte ich aber genauso persistent sein, wie meine Gegner. Sie sollten die Suppe nun auslöffeln, die sie da eingebrockt hatten.
Was würden all die in diesem Fall schon vom SSD Ermordeten dazu sagen, wenn ich jetzt die einmalige Gelegenheit, einen Agenten des SSD direkt vor dem Gericht entlarven zu können, einfach durch die Finger gleiten ließ?
Gudrun Adams mußte als Kronzeugin gegen mich unbedingt zum Termin kommen. Ohne sie konnte es keine Verhandlung geben. Ich konnte es kaum erwarten, dass sie hochrotpeinliche Fragen im Gerichtssaal beantworten mußte. Ich wußte, wie ich sie entlarven konnte - nur ich kannte die richtigen Fragen. Und wenn sie fiel, würden auch andere fallen - so wie Dominosteine. Dies wußte natürlich auch der SSD.
Alle waren zum Termin erschienen, Richter, Staatsanwalt, mein Anwalt etc - nur fehlten sämtliche Zeugen der Anklage. Die Staatsanwaltschaft hatte nach diesen jahrelangen Anstrengungen absolut niemanden, der mich in irgendeiner Sache irgendwie beschuldigen wollte - jedenfalls nicht öffentlich vor dem Gericht. Diese Ergebnis mußte für die Staatsanwaltschaft, die eine Menge Geld der Steuerzahler in die Sache gesteckt hatte, sehr ernüchternd sein.
Die Hauptzeugin der Anklage - Genossin Gudrun Adams/Dötsch/Labrenz - fehlte natürlich aus "gutem Grund".
Ihr Sohn Thomas hatte sich gerade einen Arm gebrochen, damit seine Mutter nicht zum Gerichtstermin erscheinen mußte. Genosse Alain Witzl war ebenfalls nicht da, er war verschwunden - er hatte sich in den Osten abgesetzt. Der SSD hatte der Staatsanwaltschaft alle "Zeugen" gegen mich entzogen. Aber nicht nur das, er hatte sich auch um diejenigen gekümmert, die eventuell die Wahrheit gesagt hätten.
Dem Ehemann (Günter) der Genossin Adams wurde offenbar auch schwer zugesetzt: Zuerst hatte er einen Unfall, damit er nicht nach Berlin kommen konnte, dann sollte er ermordet werden und zum Schluß landete er wohl in einer Nervenklinik, wodurch der SSD endlich sicher vor ihm war. Er ist bezeichnenderweise nie vernommen worden, ebenso Christa Vollrath nicht, die immer neben Gudrun am Telefon saß, und ihr vorsprach, was sie zu sagen hatte. Ich hätte sie zu gerne als Zeugen im Gerichtssaal gehabt. Die Staatsanwaltschaft hatte nun aber die Nase voll und wollte Schluß machen. Mein Anwalt brachte zusammen mit der Staatsanwaltschaft die Sache zu einem ergebnislosen Abschluss bzw. Abbruch. Das Verfahren wurde eingestellt, was aber gar nicht in meinem Sinne war. Ich wollte sie die Suppe auslöffeln lassen, die sie sich da eingebrockt hatten.
Zu spät erkannte ich, daß ich meinen Anwalt hätte sofort entlassen sollen, damit er nicht diesen Kuhhandel mit der Staatsanwaltschaft machen konnte. Dann hätte die Staatsanwaltschaft bis zum bitteren Ende weitermachen müssen. Ich kannte aber die Regeln damals noch nicht. Ich fragte meinen Anwalt, warum er nicht auf meiner Seite gewesen war. "Dann würde es mir genauso ergehen wie ihnen," war seine Antwort. Dies war die ehrlichste Antwort, die ich je von einem meiner Anwälte gehört hatte - und ich hatte viele...
Natürlich wollte ich, daß sie weiter machten. Ich mußte die Agenten entlarven, um mich selber zu rehabilitieren, sonst tat es ja keiner. Außerdem werde ich sicherlich nie wieder die Gelegenheit haben, Agenten des SSD in einem Gerichtssaal zu sehen, um sie entlarven zu können - es sei denn, einer der genannten Agenten ist so unvorsichtig, dass er mich nach Erscheinen dieses Buches (falls jemand die Courage dazu hat) verklagen möchte. (Falls so etwas geschehen sollte, lade ich jetzt schon alle interessierten Leser dazu herzlich ein, und verspreche, dass es eine interessante Begebenheit werden wird, wo sie unglaubliche Tatsachen erfahren werden, die auch in diesem Buch noch nicht enthalten sind.)
Außer noch etwas Papier, kam aus der ganzen Sache nichts mehr heraus. Der SSD atmete auf.
Ich war zwar nicht verurteilt - aber auch nicht rehabilitiert worden. Ich war mit dem Ausgang nicht zufrieden, denn durch Anzeigen oder private Klagen konnte ich keinen meiner Gegner vor Gericht bringen - diese Rechte waren mir genommen worden. (Ich fand schon keinen Anwalt, der die Courage dazu gehabt hätte.)
Seit dieser geplatzten Gerichtsverhandlung habe ich keine neuen Anschuldigungen gegen mich von der Staatsanwaltschaft gehört (aber mein Buch ist ja auch noch nicht erschienen.)
Nun konnte ich mich erstmalig mit den Akten beschäftigen. Das Inhaltsverzeichnis bot gleich die größte Überraschung. Man hatte ausschließlich Agenten des SSD als Zeugen gegen mich vernommen. Die Liste der Zeugenvernehmungen ist eine Liste von Agenten, die sie selber angelegt hatten! Dies sprang mir natürlich gleich ins Auge, weil ich sie alle kannte.
Wie war das möglich. Wie konnten sie aus meinem Bekanntenkreis genau die Agenten des SSD herausfischen? Wenn dies Zufall war, so konnte er nur wieder SSD heißen. Es gibt nur eine Antwort: sie kannten sie und wußten genau, was sie taten.
Wenn sie wirklich ehrlich versucht hätten, Auskünfte über mich zu bekommen; warum sind sie dann nicht den denkbar einfachsten Weg gegangen? Außer bei der bayerischen Polizei und dem Verfassungsschutz hätten sie sich Informationen holen können - ja müssen, die Auskunft über mich gaben, bevor ich nach Bayern in die Falle gelockt worden war - ja bevor ich an den Westen verkauft worden war, nämlich von Berliner Behörden, die in den bayerischen Ermittlungen gegen einen Berliner völlig fehlen.
Ich war irgendwie aus Ost-Berlin gekommen, wußte man in Bayern. Dort gab es eine offizielle Regierungsbehörde, die Ständige Vertretung. Es war der einzig' mögliche Anlaufpunkt für einen Deutschen hinter der Mauer, wenn er einen Beamten seiner Regierung sprechen wollte, die er anerkannte. Wenn einer also in die BRD übersiedeln wollte, wird er dort logischerweise zuerst vorsprechen, zumal er selbst Berliner war, und das Gebäude vor seiner Nase hatte.
Das Allerwichtigste, was jeder Ermittler zu tun hatte, war also die Beamten der Ständigen Vertretung nach Erkenntnissen über die Person aus dem Osten zu befragen. Dies ist eine einfache logische Kette, die meineserachtens jeder Fünfjährige verstehen würde. Dies hat aber kein Ermittler oder Staatsanwalt in Bayern verstanden.
Warum hatte kein einziger der vielen Ermittler in all den Jahren die bundesdeutschen Behörden, die es in Ost- und West-Berlin zweifelsfrei gab, über den verdächtigen Berliner befragt? Waren sie zu dumm oder wußten sie vorher, was dabei herauskommen wird und unterließen dies deshalb bewußt? Dies könnte eine Frage der Ermittlungen gegen die Ermittler sein, falls so etwas in Deutschland bzw. Bayern je geschehen sollte.
Ich nehme mir hier die Freiheit, das Ergebnis zu beschreiben, so wie es höchstwahrscheinlich ausgesehen hätte: "W. ist hier wohlbekannt. Er hatte die Ständige Vertretung mehrmals besucht. Er hat Unterlagen von verschiedenen Erfindungen dem Leiter der Wirtschaftsabteilung, dem Regierungsdirektor Bolln übergeben, die an verschiedene Institutionen weitergeleitet wurden. Man fand seine Ideen interessant und diskussionswürdig, weshalb sich Herr Bolln persönlich um den Erfinder kümmerte. Er besuchte ihn mehrmals in seinem Haus in Schulzendorf, wo er auch seine Frau und seine beiden kleinen Söhne kennenlernte. Er sah auch seine Werkstatt, wo er seine Funktionsmodelle selber entwickelte. Es entwickelte sich ein freundschaftliches Verhältnis zwischen beiden. Diese Besuche zogen allerdings die Aufmerksamkeit des SSD auf sich, der sich ebenfalls für den Erfinder interessierte...
W. war hier als ein vom SED-Regime verfolgter Erfinder bekannt, der einen Weg in die Freiheit suchte. Er ist in keinem Falle ein SSD-Agent. Wenn ihn jemand als solchen denunziert haben sollte, so hat dies sicher Hintergründe, die ermittelt werden sollten..."
Ein derartiger Bericht hätte zwangsläufig zum Abbruch der Ermittlungen geführt. Wenn nicht, hätte das BLKA vielleicht einmal hohen Besuch bekommen.
Es gab mehrere solcher einfachster Möglichkeiten für die Ermittler, Informationen über mich zu bekommen, die sie aber vorsichtshalber alle "übersahen". Es gab offizielle Schreiben von Ministerien (Anhang 169-172), die klar aussagten, was ich machte, auch Veröffentlichungen - sogar schon bevor ich überhaupt im Westen war, wovon die bayerischen Ermittler nichts finden konnten, weil sie gar nicht suchten - oder wußten sie genau, wo sie nicht suchen durften?
Unter diesen Unterlagen war ein Drehkolbenmotor, das Druckluftmobil und ein Freikolbenmotor ("Stelzer Motor").
Als ich die Übersiedlung meiner Familie vorbereitete, war mein größter Alptraum gewesen, daß der SSD mir das Leben schwer machen könnte, indem er aus mir einen Spion machte. Deshalb stellte ich mich meiner neuen Regierung schon vor, bevor ich drüben war. So war ich sicher, daß mir nichts passieren konnte.
Dass sie nicht die amerikanischen Behörden in Berlin oder München befragten, war ja noch zu verstehen, aber sie mieden alle seriösen Informationsquellen und unterschlugen wichtigste Informationen.
Es ist ein unentschuldbares Versäumnis aller Ermittler, daß sie nie die einfachsten und offiziellen Informationsquellen über mich benutzt hatten. (Deshalb sollte die Regierung die Verantwortung für den angerichteten Schaden übernehmen und an eine Wiedergutmachung denken. Aber das ist nur meine Meinung.)
Ich hatte übrigens die Übersiedlung meiner Familie mit den Besuchen bei der Ständigen Vertretung vorbereitet gehabt - was sonst! Ich wußte, daß die Regierung viel Geld für mich zu bezahlen hatte, um mich aus der DDR-Knechtschaft freizukaufen. Als Ausgleich bot ich meine Erfindungen an. Mein Name sollte außerdem bekannt sein. Einmal hatte ich zu verhindern, daß mich der SSD heimlich in der zwangsläufig kommenden Untersuchungshaft verschwinden läßt, zum anderen wollte ich meinen zukünftigen Beamten die Angst davor nehmen, ich sei ein Agent des SSD, denn dies war ja das Einzige, was der SSD aus Rache mit mir noch machen konnte, wenn ich endlich im Westen war. Mich als ihresgleichen vor der Welt hinzustellen, war das Schlimmste, was sie mir antun konnten, was der SSD natürlich auch wußte - es lag ja auf der Hand. Dies war mein größter Alptraum gewesen - die bayerischen Behörden haben ihn wahr gemacht!
Dieses "Ermittlungsverfahren" lag also schon seit den Siebzigern in der Luft, und Hauptmann Wagner hatte es zu dieser Zeit ja auch schon geplant gehabt. Die Bayern haben seinen Plan nur ausgeführt. Die zerstörerischen Ziele wurden erreicht.
Niemand wollte noch etwas von mir wissen. Ich rannte mit meinen Erfindungen nur noch gegen verschlossene Türen und neue Mauern - und der Teufel - sprich Hauptmann Wagner - lachte dazu.
Jetzt, wo es tatsächlich geschehen war, ohne den geringsten Widerstand oder Skrupel der Behörden, konnte ich nur noch eine Schadensbegrenzung versuchen.
Für die Beamten war praktisch gar nicht passiert. Das, was ein Staatsanwaltschaft über die Folgen eines beiläufigen Gespräches zweier Fußballer nur beiläufig las, spüre ich heute noch jeden Tag.
Ich versuchte natürlich auch, zum Gegenangriff überzugehen und die Staatsanwaltschaft zwingen, einen Agenten nach dem anderen zu entlarven und machte entsprechende Anzeigen. Ich war gespannt, wie weit ich damit kommen würde.
Ich konnte niemanden für den Kampf gegen den SSD gewinnen. Nach einigen Jahren des Hin-und-Her und Hick-Hack, was ich dem Leser ersparen möchte, kristallisierte sich der Grund dafür heraus:
Für Ermittlungen in den Fällen, die ich ihnen präsentierte, also gegen wirkliche SSD-Agenten gäbe es kein öffentliches Interesse. Hieß das, das die Öffentlichkeit die Verbrechen von SSD-Agenten nicht strafrechtlich verfolgt sehen wollte, oder hieß das einfach, dass ich hier in Bayern nichts zu sagen hätte - ja nicht einmal einen Fußballclub als Lobby hinter mir hatte? Die Staatsanwaltschaft weigert sich jedenfalls bis heute, ernsthafte Untersuchungen gegen tatsächliche Agenten des SSD durchzuführen, obwohl die Erfolgsaussichten Tausendmal besser waren, als in meinem Fall. Außerdem hätten sie einen Kronzeugen gehabt, der sie im Gerichtssaal nicht im Stich gelassen hätte. Was konnte sich eine Staatsanwaltschaft eigentlich mehr wünschen? Wovor haben sie Angst?
Die Feststellungen der Staatsanwaltschaft konzentrierten sich nur darauf, mir klarzumachen, daß eigentlich gar nichts passiert sei, daß eigentlich niemand irgendetwas gesehen oder gehört hatte, dass nur beiläufig an einem Biertisch eines Fußballclubs über mich gesprochen worden war, wobei sich herausstellte, dass mich keiner kannte und niemand etwas über mich wußte, was der Grund für die intensiven Ermittlungen gewesen sein sollte. (Ich überlasse es dem Leser, die abschließenden Feststellungen der Staatsanwaltschaft selbst zu bewerten.)
Jetzt kommt das Schönste: Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen die/den Denunzianten führten weg vom Genossen Weber hin zu seinem Untergebenen Herbert Huber (Anhang 164), der mich allerdings überhaupt nicht kannte, wie er selber zugeben mußte. (Mir war er auch völlig unbekannt.) (Damit hatte die Staatsanwaltschaft eigentlich ein neues Problem, aber keines gelöst.)
Danach soll sich die ganze Geschichte folgendermaßen zugetragen haben: Nach einem Fußballspiel gingen die Vereinsmitglieder des Fußballclubs SV-Germering (dies ist ein anderer Ort, in dem ich noch nie gewesen war) in ihr Vereinsheim zu einer anschließenden Besprechung bzw. um einen über den Durst zu trinken.
Der heutige Tagesordnungspunkt war der Kampf gegen den Terrorismus, wobei ich der Verdächtige Nr.1 war, weil mich niemand kannte und keiner etwas über mich wußte - ja nicht einmal meinen Namen, weshalb von den fußballernden Polizisten (Erhard) beschlossen wurde, ein Ermittlungsverfahren einzuleiten. (Dies ist die logische Kette, die die Staatsanwaltschaft am Ende präsentierte - nicht meine.)
Damit sei niemandem etwas vorzuwerfen. Allen ging es nur um die Sicherheit des Staates bzw. die Staatssicherheit.
So steht es heute noch in den Akten (und Hauptmann Wagner grinst dazu).
Mit dieser beißenden Logik ließ es die Staatsanwaltschaft bis heute bewenden. Dies ist bis heute das Ende ihrer Ermittlungen (soweit mir bekannt).
Auffallend ist, daß sie bei der Aufklärung der größten Verschwörung des Zwanzigsten Jahrhunderts gegen einen Erfinder öfter Worte wie "beiläufig", "möglicherweise", Spekulationen, naheliegend, belanglose Tatsachen etc. benutzen, alles Begriffe, die man von einem Beschuldigten erwartet, der etwas zu verschleiern hat:
"Der beschuldigte Huber hat sich eigenen Angaben zufolge mit dem beschuldigten Weber einmal beiläufig über Sie und Ihre Lebensgewohnheiten (z.B. die tagsüber herabgelassenen Jalousien) (da sind sie wieder) unterhalten und dabei erfahren, daß Herr Weber nichts von Ihnen und Ihren privaten Lebensumständen wußte.
Später habe er - Huber - sich einmal beiläufig mit seinem Vereinskameraden POM Erhard über die Fahndungsarbeit der Polizei unterhalten. Dabei habe er (sicherlich wieder beiläufig) das mit Herrn Weber ("beiläufig" wurde hier vergessen) geführte Gespräch erwähnt mit dem Bemerken, daß es die Polizei bei der Fahndung schwer habe, wenn sich schon die Hausnachbarn nicht mehr näher kennen.
In diesem Zusammenhang habe er - Huber - möglicherweise auch erwähnt, daß er Ihr Verhalten eigenartig bzw. komisch finde.
Unter diesen Umständen ist weder gegen Huber noch gegen Weber (Vielleicht aber gegen die Polizei, das BLKA oder die Staatsanwaltschaft?) der Nachweis zu führen, Sie wider besseres Wissen zu Unrecht bezichtigt zu haben. Es liegt vielmehr nahe, daß die Beteiligten aus - eigentlich belanglosen - Tatsachen (herabgelassene Jalousien u.s.w.) (Also doch die Jalousien?) Spekulationen und "Informationen" vom Hörensagen selbst den Verdacht hatten, etwas sei nicht in Ordnung. Das freimütige Eingeständnis des beschuldigten Weber gegenüber der Polizei, sein im Jahre 1980 erfolgter Hinweis auf Sie treffe nach seinen heutigen Erkenntnissen nicht mehr zu, deutet in diese Richtung."
(Jetzt ist also alles klar, oder?)
Diese Abschrift ist nicht ganz vollständig; ich kann aber versichern, daß das Wort "Amtsmißbrauch" nirgends vorkommt.
Wer es nicht glaubt kann dies in Anhang 124-125 nachlesen.
Wen oder was verteidigt hier die Staatsanwaltschaft, die Gesetze, die Demokratie, die Gerechtigkeit oder die Verschwörer?
Wenn man diese Darstellung ernst nimmt, (was die Staatsanwaltschaft sagt, sollte man immer ernst nehmen) gibt es nur noch zwei Möglichkeiten, die das Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts geheimdienstlicher Agententätigkeit ausgelöst hatten. Die vom Gesetz geforderten wirklichen und tatsächlichen Anhaltspunkte wären also:
1. Daß mein Nachbar und Agent Weber vorgibt, von mir nichts gewußt zu haben, oder
2. Daß Huber, der mich nicht kannte, mein Verhalten eigenartig bzw. komisch fand.
Oder waren es am Ende doch wieder die herabgelassenen Jalousien?
Diese Frage muß die Staatsanwaltschaft klar beantworten, ansonsten muß sie sich den Vorwurf gefallen lassen, gesetzwidrig gehandelt zu haben - mit allen Konsequenzen.
Ich bin ein geduldiger Mensch und warte gespannt auf eine Antwort - das nächste Jahrtausend hat ja gerade erst angefangen und Jordano Bruno ist auch inzwischen von der Kirche rehabilitiert worden.
Die Staatsanwaltschaft München wandelt hier auf sehr dünnem Eis. Wenn die Denunzianten alle unschuldig sind, verschiebt sich automatisch die Verantwortung für das ungesetzliche (das haben sie ja nun selbst bewiesen) Ermittlungsverfahren zur Staatsanwaltschaft. hat sich meineserachtens zweimal strafbar gemacht: einmal, weil sie völlig grundlos eine Serie von Ermittlungsverfahren gegen einen Unschuldigen durchgeführt hat und zum anderen, weil sie trotz konkreter Hinweise Dutzende von wirklichen SSD-Agenten unangetastet ließ, die heute noch ihr Unwesen treiben - sogar leichter als vorher, weil es sie ja offiziell gar nicht mehr gibt.
Ausreden habe ich schon genug gehört: Alle hätten nur ihre Pflicht getan. Das sagt jeder Beamter, wenn er ein schlechtes Gewissen hat.
Die Polizei in Fürstenfeldbruck drückte es zynischer aus: Ich solle froh sein, denn nun stand es ja fest, daß ich kein Spion sei. (Den Betrieben, denen ich versuche, meine Erfindungen anzubieten, wird heute noch genau das Gegenteil erzähl:"Er ist natürlich ein Spion - ihm konnte es nur nicht nachgewiesen werden", was auch viel logischer klingt.)
Sie selbst waren die Handlanger des SSD gewesen, und hatten mir alles zerstört, was es noch zu zerstören gab, d.h. das, was der SSD selbst im Osten nicht zerstören konnte.
Sie hatten ihre Arbeit sogar so gut gemacht, daß sie dafür den Lenin-Orden verdient hätten. Praktisch gaben sie dem SSD auch grünes Licht - weiterzumachen und standen damit auch auf seiner Seite - sind also eigentlich auch für alle weiteren Attentate des SSD verantwortlich...
So kam es, daß der SSD nicht nur mit mir, sondern mit allen seinen früheren politischen Gefangenen, mit denen er in seinen eigenen Gefängnissen nicht mehr alles machen konnte, dann im Westen mit ihnen machte, was er wollte. Niemand hinderte sie daran. Besonders unter den damals aufsässigen Gefangenen von Cottbus war die Sterberate im Westen auffallend hoch. Gudrun Adams wußte, wie sie z.B."behandelt" wurden. Sie wurden einfach in West-Berlin aus der fahrenden S-Bahn gestoßen und von Genossen des SSD aufgelesen - tot oder lebendig. (Die Gleisanlagen gehörten zu Ost-Berlin.) Deshalb fuhr Gudrun nie mit der S-Bahn und hatte mich auch davor gewarnt. Irgendwo ganz unten, von sozialistischen Kampfparolen zugeschüttet, hatte selbst ein Agent des SSD manchmal eine Seele. Dies war aber nicht die einzige Methode, gegen einen ehemaligen politischen Gefangenen - nachdem er an den Westen verkauft worden war - doch noch das sozialistische Strafgesetzbuch in Anwendung zu bringen. Die Häscher des SSD waren überall und der SSD hatte das größte Repertoire von verschiedensten Methoden jemanden umzubringen, von denen noch keiner etwas gehört hat. Der SSD ließ mit seinem Ehrgeiz an den modernsten Mordpraktiken, die zu gewöhnlichen Mordpraktiken neigenden sozialistischen Bruderländer weit zurück. Sie sind so perfekt, daß ihnen kein einziger Mord im Westen direkt nachgewiesen werden konnte. Daran wird sich in Zukunft auch nicht viel ändern - im Gegenteil: jetzt haben sie es noch viel leichter, weil es sie ja gar nicht mehr gibt. Ein "wahrer Kommunist" aber hört nie auf zu kämpfen - sprich zu morden.
Mit dem Mitteiler Weber hat die Staatsanwaltschaft auch einen Mörder laufen lassen, denn nur er ermöglichte den Mord an Gabi Ulig - hat vielleicht dem Genossen Grams selber den Befehl zu dem Mord erteilt. Vielleicht hat die Filiale der Viktoriaversicherung in München, Maximiliansplatz 12 immer noch den Genossen Weber als Büroleiter und keiner weiß, dass er ein Denunziant, Agent des SSD und in einen Mord verwickelt ist.
Die sogenannten Ermittlungen waren nichts anderes als ein klassisches Beispiel der Maßnahmen des SSD gegen einen politischen Gegner, den sie als politischen Gefangenen verkaufen mußten, dessen "Behandlung" aber noch nicht abgeschlossen war.
So waren die Ermittlungen eine reine sozialistische Angelegenheit zwischen Genossen gewesen. Die Kommunisten können nun mal nichts anderes, als Verschwörungen anzuzetteln. Der gesamte Sozialismus/Kommunismus war ja auch nichts anderes als eine große Verschwörung gegen die Menschen, also haben die Kommunisten nie etwas anderes gelernt. So sind die Ermittlungen ein Paradebeispiel einer Verschwörung, so wie sie nur in der "DDR" oder in Bayern gedeihen konnte. Es sollte als Lehrbeispiel dienen.
Der SSD ermittelte immer schon, bevor die Leute etwas verbrochen hatten - die bayerische Polizei ermittelte gegen mich, "weil keiner etwas über mich wußte, nicht einmal mein Nachbar." Der fußballernde Polizistenverein SV-Germering hat also nichts anderes als sozialistische Verhältnisse in Bayern praktiziert.
Nur in einem Polizeistaat wird schon ermittelt, wenn überhaupt nichts passiert ist, nur weil man über jemanden nichts weiß, oder ein Nachbar den anderen nicht leiden kann. So etwas
findet man eigentlich nur in alten Polizeiakten der Nazizeit - und natürlich in den Akten des SSD. Die Nazis und Kommunisten waren große Schrittmacher in diesen Dingen. Die Bayern haben sie nur noch perfektioniert, denn bis heute sind alle Verschwörer in Amt und Würden. Niemand hat sie zur Rechenschaft gezogen.
Der SSD gab später selber zu, daß die Bayern leichter für ihre Arbeit zu gewinnen waren, als ein "DDR-Bürger". Sie hatten Hitler als ihr Vorbild genommen, der seine Verschwörung auch hier begonnen hatte, ebenfalls an einem Biertisch. In Berlin hatte er sich nie richtig wohl gefühlt, weshalb er sich dann auch erschossen hat.
Weil so viele Verschwörer benötigt wurden, die nicht alle nach Berlin kommen konnten, wurde ich ja extra nach Bayern - auf den Hof der Schabenbergers gelockt, einem brodelnden Hexenkessel, in dem ganz andere Gesetze galten, an die der Gesetzgeber nie gedacht hatte. Die Schabenbergers waren so von Fremdenhass zerfressen, dass sie mich jeden Tag "vom Hof prügeln" wollten, es auch laut sagten und sogar versuchten.
Während der "Ermittlungen", besser gesagt, während der angehenden Verschwörung gegen mich, war auch mein Vater in München gewesen, denn das Spektakel wollte er sich nicht entgehen lassen. Er hatte bei den Nazis und den Kommunisten gleichermaßen mit zu dem inneren Zirkel der Verschwörer gehört, warum also nicht zu denen im BLKA? General Patton hatte es ja leider versäumt gehabt, die Nazis in Bayern aus den Ämtern zu vertreiben. Der symbolische Handschlag der Kommunisten mit den Nazis nach dem Kriege tat den Rest, was "Entnazifizierung" genannt worden war, d.h., mein Vater ging in eine Baracke vorne als Nazi rein - und kam hinten als Kommunist wieder raus. (Das ist kein Witz, ich habe es selber mit angesehen, denn ich mußte dabei wie ein Hund auf sein Motorrad aufpassen, damit es keiner klaut. Es war dasselbe wie meine Entlausung gewesen, nur dass sie bei ihm ein spezielles Verfahren angewendet hatten, das bis zum heutigen Tage geheim gehalten wird.)
Merkwürdig ist - oder eben nicht, daß er in den voluminösen Ermittlungsakten nie erwähnt wurde. Der Name Willimczik war aber zur Grenzfahndung ausgeschrieben worden, weil sie mich fangen wollten. Mein Vater mußte also registriert worden sein. Sie wußten also genau, wann er aus der "DDR" eingereist war. Warum ist dies nicht offiziell in den Akten, oder gibt es noch eine Geheimakte? Es wäre eine einmalige Gelegenheit gewesen, den Vater des vermeintlichen Spions zu vernehmen, aber nichts geschah - wenigstens offiziell nicht. Ich bin mir aber sicher, daß sich jemand mit ihm getroffen hat. Vielleicht war er es gewesen, der die nächste Freundin für mich ausgesucht hatte. Zufällig hatte sie den gleichen Namen wie seine Frau, die er sich nahm, als seine Genossen meine Mutter umgebracht hatten, weil sie seiner kommunistischen Karriere im Wege stand.
Er war es ja auch gewesen, der mich schon als Kind an den SSD verkauft hatte, damit sie einen Spion - also Kanonenfutter für den Kalten Krieg - aus mir machen sollten bzw. konnten. Die Genossen im BLKA waren seine letzte Chance und haben es endlich geschafft! In der "DDR" hatte ich mich noch dagegen wehren können, aber nicht mehr in Bayern mit dem allmächtigen BLKA als Instrument zur Verteidigung gegen fremde Eindringlinge. So gehen die Wurzeln des bayerischen Ermittlungsverfahrens wegen angeblicher Spionage sogar bis in das Jahr 1950 zurück, als meine Mutter umgebracht worden war und mein Vater vom Nazi zum Kommunisten mutierte und die Kommunisten - nun die Atombombe in der Hand - den Koreakrieg vom Zaune brachen - alles natürlich beiläufig, wie sie Staatsanwaltschaft sicherlich wieder feststellen würde. Nachdem die Mauer gefallen ist, gäbe es ein weites Feld, die Ermittlungen weiterzuführen. Die Staatsanwaltschaft, die sich so ehrgeizig zeigte, gegen mich zu ermitteln, hätte die nächsten Jahrzehnte genug zu tun, in Sachen Willimczik weiter zu ermitteln - auf geht's!
Vielleicht weiß man aber auch schon alles und das BLKA hat - genauso wie der SSD immer eine zweite Akte und die offizielle Akte nur zur Irreführung der Staatsanwaltschaft und anderer, die sie dummerweise in die Finger bekamen.
Daß es so leicht war, die Staatsanwaltschaft über so viele Jahre an der Nase herumzuführen und sogar zu Handlangern des SSD zu machen, verwunderte selbst viele Genossen, wie ich später hören mußte. Hinterher tat sie nichts, weil sie sicherlich beschämt war, dies zuzugeben.
Wenn die Staatsanwaltschaft also nichts tat, mußte ich eben selber was tun.
Ich wollte die Verschwörer zur Rede stellen:
Frau Milazzo sagte, daß sie nie so etwas gesagt hätte, was da in den Akten stehe...
Der Polizist Erhard verschanzte sich in seiner Polizeistation vor mir. Er tat Recht damit, denn wenn er meinen Fragen standhalten müsste, hätte ich aus ihm in wenigen Minuten seine SSD-Zugehörigkeit herausbekommen, weil ich die richtigen Fragen stellen konnte, wozu andere gar nicht in der Lage waren. Am Telefon hatte er nur gesagt, er sei "nur Werkzeug gewesen", was ich ihm aber nicht abnahm, denn das, was er getan hatte, war von höchster SSD-Qualität gewesen.
Der alte Schabenberger sagte frech:"Das nächste Mal gehe ich gleich nach Pullach", womit er seine Freunde beim BND bzw. SSD in Pullach bei München meinte.
Die anderen beamteten Verschwörer reagierten alle ähnlich. Keiner beantwortete mir einfachste Fragen, weshalb hier nichts zu berichten ist - außer "Schweigen im Walde", was zu einer richtigen Verschwörung ja auch dazugehört.
Nachdem sie jemanden wegen heruntergelassener Jalousien sein Leben zerstört hatten, ließen sie nun alle die Jalousien herunter, wenn ihr Opfer auftauchte und mit ihnen reden wollte. Alle waren nur stark, wenn sie etwas hinter meinem Rücken mit vorgehaltener Hand sagen konnten. Wer benimmt sich hier eigentlich "seltsam"?
Frau Adams, die Schabenbergers fühlten sich nun alle von mir bedroht, was in beiden Fällen Konsequenzen hatte und vor dem Gericht endete...
Als ich meinen Nachbarn, Herrn bzw. Genossen Weber, zur Rede stellen wollte, war er noch in selbiger Nacht spurlos verschwunden. Ich habe ihn seither nie wieder gesehen. So heimlich wie er gekommen war, war er auch wieder verschwunden. Es stand schon längst ein Haus für ihn bereit, denn Genosse Weber hatte vorgesorgt. Außerdem hatte er gute Arbeit geleistet, was der SSD immer gut belohnt. Mitglied des SSD zu sein heißt mit zu den bestbezahltesten Leuten zu gehören, außerdem ist die Arbeit kinderleicht - und völlig risikolos. (Mich wundert, dass der SSD nicht solche öffentliche Reklame macht.)
Nachdem jemand "überstürzt die Jalousien herunter gelassen hatte" und anschließender Untersuchungen war nun jemand anderes "überstürzt ausgezogen", was aber keinerlei Ermittlungen nach sich zog.
Herr Weber ist nach Kissing gezogen, wo er vielleicht immer noch wohnt. Er hatte aus Dortmund kommend nur kurz in Esting Halt gemacht, um die Verschwörung in Gang zu bringen. Vielleicht ist er sogar immer noch bei der Victoria Versicherung angestellt. Auch wenn meine Anzeige gegen ihn zwecklos war, hat er sich mir gegenüber durch seine Flucht selbst als SSD-Agent enttarnt.
Wenn Herr Weber wirklich geglaubt hatte, mit seinem Nachbarn stimme etwas nicht, hätte er geradewegs zur Olchinger Polizei gehen können. Ein Polizist hätte sich anschauen können, was ich im Keller machte und am nächsten Tage wäre die ganze Sache vergessen gewesen. Dies ist aber nie geschehen. Niemand hat ihn je gefragt, warum er nicht geradewegs zur Polizei in seinem eigenen Ort gegangen war, sondern extra einen Herrn Huber dazu benutzte, mich anzuzeigen, wobei sein Name mir nie genannt werden sollte.
Alles deutete bei ihm auf eine Agententätigkeit hin. Webers waren nie zusammen weg, so daß das Haus - und mein Telefon - ständig besetzt waren. Dies ist immer so und hat sich im Laufe meines Lebens immer wieder bestätigt, die Nachbarn, die ständig zu Hause sind, hören mein Telefon ab. Das ist auch heute noch so. Ich mußte feststellen, daß ich in meinem ganzen Leben (bis auf kleine Ausnahmen) noch kein Telefon hatte, das nicht vom SSD abgehört wurde.
Mein erster Eindruck von ihm war doch richtig gewesen. Er was ein Vollblut-Offizier des SSD. Was sogar aus den Akten zu ersehen ist, wenn man sie nur sorgfältig liest. (In Amerika hätte er sich das nicht getraut, da hätte sein Nachbar vielleicht "zurückgeschossen". Wenn man jemanden denunziert, hat das die gleiche Wirkung, als wenn man auf ihn schießt, es ist nur etwas langsamer, weil die Behörden Zeit brauchen.)
Die Sache mit den Schabenbergers wurde ein extra Kapitel. Sie konnten nicht einfach über Nacht verschwinden, wie ihr Führungsoffizier Weber - der Hof gehörte ihnen ja. Der kommende Konflikt (Entmietung) war also vorgezeichnet, es sei denn, ich könnte irgendwie Geld verdienen und mir den Umzug leisten. Dann wäre ich selbstverständlich sofort gegangen. Die Verschwörer hatten aber auch in diesem Punkt so gute Arbeit geleistet, dass ich praktisch gelähmt war - weil kein Geld. Ein Betrieb, der mich eingestellt - und mir den Umzug bezahlt hätte, gab es in Deutschland nicht.
Meinen Vermietern, den Schabenbergers, die mich in ihre Falle gelockt hatten, war gesagt worden, daß sie das Opfer nicht lange am Halse hätten. Deshalb warteten sie jeden Tag auf das Attentat, das den verhaßten Berliner endlich zum Verschwinden bringen würde.. Mein Haus hatte Jakob Schabenberger jun., der ebenfalls Fußball spielt, schon lange einem anderen Fußballspieler namens Müller versprochen. Als ihr Führungsoffizier verschwand wollten sie mich aus meiner Wohnung werfen. Das wäre doch gelacht, wenn wir den Berliner nicht raus bekämen, machten sie sich gegenseitig Mut und suchten bei der Gemeinde Unterstützung, die aber nun die Finger von der Sache ließen.
Nun war ich aber immer noch in diesem Haus und reagierte auch nicht auf die ungerechtfertigten Kündigungen, offensichtlichen Provokationen und Repressalien, mit denen sie mich vom Hof vertreiben wollten. Jemand sagte ihnen, dass sie das Haus einreißen müssten, um mich los zu werden. Schließlich stellte sich der junge Schabenberger mit einem Knüppel vor meine Tür und wollte mich einfach nicht mehr rein lassen - mich vom Hof prügeln - wie er sich ausdrückte. Ich lachte ihn nur aus, denn das war ja nun nicht mehr neu. Er fühlte sich alleine nicht stark genug, deshalb holte er sich bei seiner großen Verwandtschaft Verstärkung. Als Jakob Schabenberger mit seinem nun schlagkräftigen Gefolge in meiner Tür stand und anfing mich zu würgen, hatte ich mich ausgerechnet auf den verlassen, der mir schon im Zuchthaus gesagt hatte, dass er mein "Leibwächter" sein wollte, aber natürlich nicht rechtzeitig zur Stelle war - Wolfgang Grams. Ich hatte ihn gerufen, weil ich beide Parteien gleichzeitig damit testen wolle, denn ich war mir zu diesem Zeitpunkt nicht absolut sicher, wer hier zum SSD gehörte - und wer nicht. Das wäre was geworden, dann hätte sich nämlich der SSD untereinander geschlagen - und ich hätte grinsend daneben gestanden. Das hätte ich sehen mögen - eine größere Genugtuung hätte es für mich in diesem Moment nicht geben können. Das wußte aber der SSD-Terrorist Grams auch und kam natürlich erst, als alles vorbei war. Der "Berliner" saß aber immer noch in ihrem Haus.
Am Ende nahmen sich die Schabenbergers einen Anwalt, der mich endlich rausschmeißen sollte. Nachdem ich meine Arbeitsstelle verloren hatte, sollte ich auch meine Wohnung verlieren, sonst war die Sache nicht perfekt. Sein Anwalt Hoerl war gut, (ich hatte für mich nie so einen) er füllte einen ganzen Papierkorb mit den absurdesten Beschuldigungen und hoffte, daß eine beim Gericht hängen bleiben wird, zumindest bei einem Richter, der "eingeweiht" war- solche gab es nämlich auch in Bayern.
Ein Streitpunkt war meine Katze.
Diese störte meine Vermieter, weil sie ihnen bei ihren heimlichen "Hausbegehungen" bzw. Haussuchungen im Wege war. Deshalb - und begleitet von einem großen Haufen "bayerischen Schmarren" (Ich hätte das Haus verkommen lassen etc) sollte das Gericht mich "zur Herausgabe des Hauses" verurteilen.
Die Gerichtsverhandlung fand in Fürstenfeldbruck statt. (Die heruntergelassenen Jalousien taten also immer noch ihre Wirkung.) Ich staunte, wie kaltschnäuzig die Schabenbergers lügen konnten. Der SSD hatte sich die richtigen Leute ausgesucht gehabt.
Der Richter in Fürstenfeldbruck hörte sich das Ganze nicht lange an, klappte die Akte zu und sagte, er werde sofort selber das Haus besichtigen. Ich bewunderte ihn, auch dass er sich auf diesen Hof traute - ohne Polizeischutz! Er hatte gesunden Menschenverstand und handelte sogar. Er ging durch alle Räume und konnte absolut nichts beanstanden. Sogar meine Katze lag brav zusammengerollt auf meinem Bett und rührte sich nicht. Sie merkte offenbar, daß hier eine offizielle Besichtigung stattfand, und sie sich von ihrer besten Seite zeigen mußte. Sie war tatsächlich eine äußerst intelligente Katze. Wir hatten auch ein einmalig gutes Verhältnis miteinander, worüber die Nachbarn nur staunen konnten.
Das Urteil des Richters war kurz, schnell und klar: Ich durfte das Haus und die Katze behalten. (Dass ich so etwas erleben durfte - mitten in Bayern.)
Leider habe ich meine Katze nach der Urteilsverkündung nicht genügend geschützt, denn bei solch brutalen und kriminellen Leuten auf diesem Hof, (der Richter hatte sich selber davon überzeugen können) konnte man es sich an den Fingern abzählen, was passieren würde. Ich habe meine Katze nie mehr gesehen. Ich habe natürlich keinen gerichtsverwertbaren Beweis, daß die Schabenbergers sie aufgrund dieses Urteils umgebracht haben, aber ich bin überzeugt, dass sie es taten.
Um mich nun endlich raus zu bekommen, schaltete ihr Anwalt einen Gang höher
Er verleitete die Frau des Schabenbergers zu einem Meineid. Sie hatte sich plötzlich - wie schon gehabt bei anderen Verschwörern - von mir bedroht gefühlt gehabt, also ebenfalls im Nachhinein. Von den Schabenbergers gab es so viele - und alle logen so gut wie der andere, so dass ich plötzlich der einzige Störenfried auf diesem Hof war.
Ein Richter in München spielte da mit. Als er zur Berufungsverhandlung reinkam sagte er vor sich hin,"die beiden müssen getrennt werden". Damit hatte er das Urteil schon vorweg genommen und sich damit selber disqualifiziert, weil er ein Vorurteil hatte - und es auch noch laut äußerte. Mein Anwalt reagierte aber nicht darauf. Ich hätte einen der "Roten Anwälte" haben müssen, der den Richter sofort abgelehnt hätte.
Einer der beiden Jakob's hatte mir vor der Verhandlung offen ins Gesicht gesagt, "meine Frau sagt das, was ich ihr sage." Jetzt saß er neben ihr, und sie sagte alles, was er ihr eingebleut hatte, auch wenn es ein ganz offensichtlicher Meineid war. Das störte aber keinen, obwohl es alle im Gerichtssaal wußten. Ich spürte, dass wir jetzt sozialistische Verhältnisse im Gerichtssaal hatten. Das war es, was ich wissen wollte. Ich mußte es selbst erleben, sonst glaubte ich es nicht, daß dies tatsächlich möglich war. Die gleiche Erfahrung hatte ich schon in der ehemaligen und sogenannten "DDR" gemacht. Dort habe ich auch die vielen Gerüchte nicht glauben wollen, daß eine Gerichtverhandlung nur ein Marionettentheater der Stasi wäre, bis ich es selbst erlebte. Als Kind mußte ich mir auch erst die Hand verbrennen, bis ich glaubte, dass Feuer heiß war - so bin ich nun einmal. Jetzt war ich aber in Bayern, oder doch wieder in der "DDR"? Ich wußte es nicht mehr. Für mich hatten die Bayern den Sozialismus neu errichtet, von dem ich glaubte, entkommen zu sein.
So ging in der Verhandlung alles seinen sozialistischen Gang: Ich hatte nichts zu sagen - das Urteil stand bereits fest. Es wurde nicht verkündet, sondern mir zugeschickt (Anhang 167). (Zu dieser Zeit hatte ich die Schabenbergers schon wegen fortwährender Nötigung, Verleumdung, übler Nachrede, Verstöße gegen das Mietgesetz, Hausfriedensbruch, Androhung von Gewalt und anderen Straftaten, tätlichen Angriffs, Erpressung, falscher Beschuldigung, Anstiftung anderer zu Straftaten etc angezeigt, was für die Staatsanwaltschaft zu belanglos war. Außerdem wäre kein öffentliches Interesse für eine Strafverfolgung vorhanden.)
Nach jahrelangem Kampf konnte ich nun endlich verurteilt werden, zwar nicht wegen erwiesener terroristischer Umtriebe, nicht wegen erwiesener Spionage, nicht wegen erwiesener Entführung oder räuberischer Erpressung, auch nicht wegen erwiesenen Betruges oder erwiesener Falschaussage oder wegen Steuerhinterziehung, sondern weil sich die Verschwörer - speziell die Schabenbergers - nun von mir bedroht fühlten. Ich wurde entmietet und gezwungen mein Haus und den Hof der Schabenbergers zu verlassen. Dieses Urteil steht denen von der "DDR"- Justiz ausgesprochenen in nichts nach. Es ist der Schlußpunkt der Bemühungen der bayerischen Gerichtsbarkeit Recht und Gesetz auf mich anzuwenden und die Gesellschaft vor einem gefährlichen Erfinder zu schützen.
Das Bild der bayerischen Gerichtsbarkeit ist kristallklar wie ein aus dem bayerischen Gebirge plätschernder Bach:
Nachdem mich mein Nachbar Weber wegen Terrorismus angezeigt hatte, wurde ein Ermittlungsverfahren wegen angeblicher Spionage durchgeführt.
Das Gerichtsverfahren wurde wegen angeblicher räuberischer Erpressung abgehalten und verurteilt wurde ich letztlich, meine Wohnung zu verlassen.
(Dass ich auch Bayern wieder zu verlassen hatte, wurde mir nicht schriftlich gegeben.)
Das Urteil, das nach weiteren anstrengenden Jahren am Ende aller Bemühungen der bayerischen Justiz gesprochen werden konnte, war meine Entmietung.
Dies mag für den Leser vielleicht ein wenig unlogisch klingen, so aber ist es geschehen.
Hinterher weigerten sie
sich, etwas Ordnung und Sinn in diesen Haarsträubenden Unsinn zu
bringen, da dafür kein öffentliches Interesse vorlag.
aber nicht innerhalb der Logik der Kommunisten. Aus ihrer Sicht ist es eine ganz normale sozialistische Behandlung eines Klienten, in diesem Falle eines aufsässigen Erfinders, den die Kommunisten als ihr "DDR-Eigentum" betrachteten bzw. betrachten: Nachdem er in der ehemaligen "DDR" alle Rechte (sofern es überhaupt welche gegeben hatte) verloren hatte und seine dortige Behandlung mit einer Zwangsscheidung in einem sozialistischen Zuchthaus beendet war, ist es logisch, daß er in Bayern bzw. in ganz Deutschland das Recht auf Arbeit verliert, entmietet und vertrieben wird.
Tatsächlich kam es aus allen Ecken wie ein Wink mit dem Zaunpfahl, daß ich Bayern verlassen solle. Man wollte mich nicht mehr. Dies hatte ich alles schon einmal gehört...
Ich brauchte aber diese Erfahrung. Ich wollte immer genau wissen, unter welchen Umständen ich zu leben hatte.
Dieses Gerichtsurteil hatte eigentlich keine Wirkung mehr, denn ich hatte zu diesem Zeitpunkt schon eine neues Haus angemietet gehabt und wäre so und so umgezogen. Ich wollte nur noch genau wissen, wie weit die Verschwörung ging, in was für einem Staat ich lebte. Diese Erkenntnis war mir das Geld wert.
Der aufmerksame Leser wird sich fragen, wo denn plötzlich das Geld für meinen Umzug herkam. Es gab welche, die meine Situation genau verstanden - nämlich diejenigen, die sie herbeigeführt hatten, die führenden Genossen beim SSD. Sie hatten den Schabenbergers ja auch versprochen gehabt, dass alles nur temporär wäre und sie sich selbst später um den Berliner kümmern würden. Jetzt können Sie raten, wer mir das Geld gegeben hatte. Richtig - ich hatte es direkt vom SSD bekommen - aber davon später.
Damit wollte der SSD die eskalierende Situation auf dem Hof der Schabenbergers beseitigen. (Meine Vermieter waren vom SSD ja auch nur zeitweilig "angemietet" worden.)
Sie waren selbst daran interessiert, die Situation zu entspannen und wußten, daß die Schabenbergers ohne ihren Führungsoffizier Weber unkontrollierbar geworden waren.
Der SSD schickte mir sogar Genossen, die mich vor den Übergriffen der Schabenbergers schützen sollten. Direkt beim Zwangsumzug schützten mich sogar mehrere vor dem nicht zu bremsenden Jakob Schabenberger, den es gleich zweimal gab.
Mit dem Verlassen des ungastlichen Hofes der Schabenbergers schloß sich wieder ein Kapitel meines Lebens, das vom SSD geschrieben worden war - das nächste schloß sich nahtlos an. So lenkten die Kommunisten weiterhin meine Geschicke. Ich wurde sie nicht los!
Die Ermittlungen
Letzter Akt
Die Staatsanwaltschaft ermittelt endlich gegen den SSD
Der Generalbundesanwalt (ein Herr Förster) schrieb mir am 29.3.1984 :
"...Der Generalbundesanwalt ist wie jede andere Staatsanwaltschaft zu einem Einschreiten gesetzlich verpflichtet, sofern zureichende tatsächliche Anhaltspunkte für eine verfolgbare Straftat vorliegen (§ 152 Abs. 2 StPO). Diese Pflicht zum Einschreiten besteht bereits bei einer gewissen, noch geringen Wahrscheinlichkeit eines Tatverdachts..."
Hier sind also die Ermittlungsergebnisse, die sich nach ernsthaften Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen die Verschwörer, also gegen die Genossen des SSD ergaben:
Vielleicht wird diese Seite noch irgendwann einmal gefüllt werden können.