Auf der Rückfahrt fuhr ich am 27.6.1979 bei der Firma ABS-Pumpen in Lohmar vorbei, die sich für meine Pumpe interessierte (Anhang 15). (Im März 1979 war ein Artikel über meine Drehkolbenmaschine in der Zeitschrift "fluid" erschienen. Der Besitzer, Herr Blum, empfing mich wohlwollend und gab mir am Ende noch Fahrgeld.

Außer meinem ersten Drehkolbenprinzip zeigte ich den leitenden Ingenieuren noch die Patentanmeldung meines brandneuen "Starrflügelverdrängerprinzips". Dieses wollten sie sofort haben. Ich hatte aber dazu noch kein Modell. Das wäre kein Problem, sie würden selber einen Prototyp bauen. Ich wollte ihnen dazu die Zeichnungen liefern. Das wäre nicht nötig, das Prinzip sei so einfach, die Zeichnungen in der Patentanmeldung würden völlig ausreichen. Ich erklärte ihnen, dass das so einfach nicht gehen wird. (Um mich vor geistigem Diebstahl zu sichern, hatte ich - wie ich es oft tue - mit Absicht nicht alles in diese Patentanmeldung hineingeschrieben.) Sie glaubten mir aber nicht. So mußten sie ihr Glück alleine versuchen. Ich hoffte, dass sie in dem Moment, wenn sie merken würden, dass es so einfach doch nicht geht, zu mir zurück kommen würden und von mir Konstruktionsunterlagen haben wollten.

In kurzer Zeit hatten sie die Hauptteile einer Pumpe fertig. Beim Zusammenbau merkten sie dann - wie erwartet - dass es so nicht funktionierte. Aber anstatt mich nun die Konstruktionsunterlagen machen zu lassen, schmissen sie alles hin. Sie glaubten bewiesen zu haben, dass mein Prinzip nicht funktionierte (Anhang 16), dabei hatten sie es nur nicht verstanden, oder wollten es plötzlich nicht mehr verstehen. Es sah ganz so aus, dass jemand Sand ins Getriebe gestreut hatte (Sie hatten sich vom SSD total einwickeln lassen, ich wußte es damals nur noch nicht.) Ich erwartete, dass sie mir schrieben: "Wir haben festgestellt, dass Sie Recht hatten. Es geht tatsächlich nicht so, wie wir uns das gedacht hatten und bitten Sie demnach, uns Ihre Konstruktionsunterlagen zu schicken." Dies aber geschah nicht. Stattdessen machte die ABS-Pumpen AG nicht mehr weiter und wurde sogar feindselig. (Genossin Adams hatte den Namen auch dieser Firma an den SSD verraten.) So war es bei jeder Firma, seitdem ich Gudrun Adams zur Freundin hatte. Ich schob es auf die Urlaubszeit. (Das war aber nicht der Grund gewesen. Hauptmann Wagner weiß dies genau.)

Es ist im übrigen viel schwerer zu beweisen, dass etwas nicht geht, als zu beweisen, dass etwas funktioniert. Ein Fehlversuch beweist niemals, dass die Sache hoffnungslos ist.

Die Ingenieure wollten mir tatsächlich weismachen, dass mein Prinzip gar nicht funktionieren konnte. Sie hatten sich derart darin verrannt, dass ich sie nicht mehr auf den rechten Weg zurückführen konnte. Ich sagte ihnen, dass ich aus ihren Teilen immer noch eine Pumpe machen könne. Sie glaubten mir nicht. Sie gaben mir aber auch nicht die Teile, die für sie ja wertlos waren, wenn sie ihren eigenen Worten Glauben schenkten. Jetzt brach ein Streit aus, bei dem der SSD Regie führte. Sie behaupteten, dass meine Erfindung nicht funktionieren konnte - ich wollte ihnen das Gegenteil beweisen. Dazu brauchte ich die Teile, aber die Genossen im Hintergrund wollten nicht, dass ich sie bekomme. So waren sie in einer Zwickmühle. Als ich die Teile haben wollte, kosteten sie anfangs 500,-DM und später sogar 5000,-DM. Das konnte ich nicht bezahlen. Ich mußte einen Anwalt einschalten. Das Tauziehen erstreckte sich über viele Monate. Inzwischen nahm mein Schicksal seinen Lauf.

In Berlin suchte ich weiter nach Firmen. So besuchte ich auch die Copeland GmbH. Dort hatte aber überhaupt niemand Zeit mit mir zu reden. Sie ließen mich einfach sitzen. Die Türen wurden mir vor der Nase zugeschlagen, auch anderswo. Sogar die Betriebe, die schon angefangen hatten, verloren einer nach dem anderen auf unerklärliche Weise ihr Interesse. Auch

Die Teile, die die Firma ABS-Pumpen entsprechend meiner Patentanmeldung fertigte und dann abrupt fallen ließ, weil sie "etwas Vertrauliches" über mich gehört hatten

 

Aus den Teilen von der ABS-Pumpen GmbH versuchte ich jetzt eine Pumpe zu machen. Ich arbeitete fieberhaft daran, um mit dem Geld, das ich dafür bekommen würde, sofort umzuziehen. Außerdem brauchte ich den Erfolg, denn nun war ich in Zugzwang. Wenn ich jetzt nicht beweisen konnte, dass meine Erfindung wirklich funktionierte, würden die Lügner des SSD am Ende Recht behalten und ich wäre ein für allemal erledigt. Es war ein Wettlauf zwischen mir und dem SSD entbrannt, das wusste ich, auch wenn ich noch gar nicht wusste, wer von meinen Nachbarn alles dazu gehörte. Leider war ich bei diesem Wettlauf immer der Hase, und der Igel - sprich SSD - war immer schon da, wo ich abgehetzt mit meinen Erfindungen auftauchte. Ich hatte keine Chance - ich wusste es nur noch nicht.

 

Das erste Funktionsmodell meines Starrflügelverdrängerprinzips baute ich in meinem Keller, was meinen Nachbarn und andere Genossen des SSD sehr beunruhigte.

Besser konnten die Messungen nicht sein. Endlich hatte ich eine Pumpe für Hauswasseranlagen. die genügend Druck und Fördermenge hatte

 

Ich arbeitete normalerweise an einer Sache ohne Unterbrechung und ohne aufzusehen, bis sie endlich fertig ist, manchmal auch bis in die Nacht hinein. In diesem Falle hieß das, bis meine Erfindung endlich funktionierte. Auch schrieb ich auf meiner Schreibmaschine Beschreibungen neuer Erfindungen für neue Patentanmeldungen.

Diese Aktivitäten hörten sich bei den Untersuchungsorganen später auf Seite 6 so an: (Anhang 39-40) "...Herr Weber (mein Nachbar, vor dem sich die beiden Frauen erschraken) hört oft die ganze Nacht hindurch, wie im Keller des Herrn Willimczik geklopft, gearbeitet und auf der Schreibmaschine geschrieben wird."

Dies war für die bayerischen Behörden alarmierend und löste langjährige Ermittlungen aus, die so viel Steuergeld verschlangen, dass ich gut davon leben könnte, wenn ich es nur hätte. Es bestätigt andererseits, dass die Augen und Ohren des SSD ständig auf mich gerichtet waren.

Leider hatte ich nur wenig Werkzeuge und kein geeignetes Material. Trotzdem gelang es mir, eines schönen Tages (oder war es nachts? Ich weiß es nicht mehr.) die Pumpe zum Laufen zu bringen. Nach einigen Verbesserungen lief sie dann genau so, wie ich es vorherbestimmt hatte. Sie konnte sich sehen lassen. Ein einziges erfolgreiches Experiment strafte die ganzen hochbezahlten Experten Lügen, die gesagt hatten, es könne nicht funktionieren. Ein funktionierendes Modell ist die einzige Waffe eines Erfinders, und ich gedachte, es sofort an die Front zu werfen. Die Verschwörung war inzwischen ein verbissener Stellungskrieg geworden und die unsichtbaren Gräben zogen sich quer durch meinen Ort.

Eine erste Gelegenheit fand sich auf den Tennisplätzen des Tennisclubs Gernlinden, wo ich inzwischen Mitglied geworden war. (Das Fernsehen konnte ich leider nie dazu bewegen, meine Erfindungen kurz zu zeigen, um die Verschwörung gegen mich wie eine Seifenblase zerplatzen zu lassen.) Wir konnten oft lange nicht spielen, weil die großen Wasserlachen auf den Plätzen nicht so schnell nach einem Regenschauer verschwanden.

 

Hier läuft das Ergebnis des "Klopfens im Keller" auf den Tennisplätzen in Gernlinden in meinem Tennisclub. Jeder konnte meine Erfindung laufen sehen, wenn er nur wollte. Hier beim Abpumpen von Regenwasser von den Tennisplätzen. (Mein Mercedes im Hintergrund.)

 

Wir benutzten nun meine Pumpe dazu, um das Wasser von den Tennisplätzen abzupumpen. Dies war ein guter Test für meine Pumpe, die zeigen sollte, dass sie immer ansaugen konnte (ähnlich wie ein Staubsauger, nur noch stärker), obwohl viel Schmutz in die Pumpe gelangte. Ich hatte extra kein Filter verwendet, um zu sehen, wie die Pumpe auf Verschmutzungen reagierte. Sie erwies sich als sehr robust und tat ihre Arbeit. Das Ansaugvermögen blieb gut, solange beide Rotoren unter Wasser liefen, also Wasser im Gehäuse war. (Am Einlass brauchte kein Wasser zu sein). Am Schlauchende hatte man das Gefühl, das Ende eines starken Staubsaugers in der Hand zu haben, es fehlte nur der Lärm des "Staubsaugers". Die Pumpe war sehr leise, robust und drucksteigernd. Es war das, was Herr Hölz suchte.